Das Zeitalter der Industrie

Als der Mensch seine eigene Arbeitskraft dank naturwissenschaftlicher Erkenntnisse durch mechanische Antriebe ersetzen konnte, begann die industrielle Revolution: Sie schaffte nie geahnten materiellen Wohlstand, der gemeinsam mit industrieller Landwirtschaft und besserer Hygiene die Zahl der Menschen auf über 7 Milliarden anwachsen ließ. Der Verbrauch von natürlichen Ressourcen durch dieses System und die Folgen der Verschmutzung durch seine Abfälle haben aber den Planeten Erde grundlegend verändert, und stellen heute die Grundlage dieses Modelles in Frage.

Hintergrundinformation

Die Industrielle Revolution

Das Zusammentreffen von Erfindungen, die dem ungeliebten Brennstoff Kohle neue Einsatzmöglichkeiten verschaffte (Dampfmaschine und Verschwelung zu Kokskohle, mit der Eisen hergestellt werden konnte) mit neuen Formen wirtschaftlichen Denkens (“Kapitalismus”) prägten die Industrielle Revolution. Von England aus breitete sie sich nach Westeuropa und in die Vereinigten Staaten von Nordamerika aus; sie sollte das Leben der Menschheit nicht nur in den Industriegesellschaften, sondern fast überall auf der Erde ändern.
>> Die Industrielle Revolution: Kohle und Kapitalismus prägen die Welt
>> Die Industrielle Revolution, Teil 2: Chemie, Elektrizität und Auto
>> Die Industrielle Revolution, Teil 3: Die Industrialisierung der Welt
>> Die Folgen der Industriellen Revolution

Und dazu passend als Hintergrundinformation:

Eine kleine Geschichte der Menschheit

>> Die Welt wächst zusammen (1800 bis 1914)
>> Die beiden großen Weltkriege (1914 bis 1945)
>> Nachkriegsordnung und Kalter Krieg (1945 bis 1991)

Hintergrundinformationen

Die Industrialisierung der Landwirtschaft

Über Jahrtausende stellte die wachsende Menschheit ihre Nahrungsmittelversorgung vor allem durch eine Ausweitung des Acker- und Weidelands sicher. Mit der wissenschaftlich-technischen Basis der Industriellen Revolution änderte sich dies: Kunstdünger, Maschinen und Züchtungserfolge führten zu einer hoch technisierten, industriellen Landwirtschaft mit enormen Erträgen.
>> Vom Bauern zur Industriellen Landwirtschaft

Die ökologischen Folgen der Industriellen Revolution

Die Folgen der industriellen Landwirtschaft

Die industrielle Landwirtschaft erzeugt reichlich billige Nahrung, hat aber in den reichen Ländern die bäuerliche Landwirtschaft weitgehend zerstört und die armen Ländern in ein ungerechtes Handelssystem gezwungen; sie ist hochgradig von billigen fossilen Brennstoffen abhängig, verbraucht und verschmutzt enorme Mengen Wasser, zerstört Böden und verändert den Stickstoff- und Phosphatkreislauf der Erde.
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Die Bevölkerung der Erde

Mit der Industriellen Revolution ging eine zweite Wachstumsphase der Weltbevölkerung einher, die diese immer schneller ansteigen ließ – von 700 Millionen im Jahr 1730 auf heute fast acht Milliarden Menschen.
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Überbevölkerung hat dazu beigetragen, dass der Völkermord in Ruanda 1994 zu dem geworden ist, was die ganze Welt geschockt hat.
>> Tiefe Gräben in Ostafrika

Rohstoffe

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts führte die Industrialisierung zu nie gekanntem materiellem Wohlstand in einem Teil der Welt. Dabei wurde der Mensch zur wirksamsten geologischen Kraft, die jedes Jahr viele Milliarden Tonnen Material bewegt. Die ökologischen Folgen unseres Rohstoffverbrauchs und die dabei entstehenden Abfälle überschreiten inzwischen die Tragfähigkeit des Ökosystems Erde.
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Energie

Energie ist die Grundlage der modernen Industriegesellschaft: Weltweit nutzen wir mehr als 11.000 Millionen Tonnen Erdöläquivalent im Jahr. Ein Bewohner Deutschlands verbraucht im Schnitt 137 kWh/Tag an Primärenergie. Der größte Teil davon wird über die Verbrennung fossiler Brennstoffe erzeugt, die die Luft verschmutzen und die wichtigste Ursache für den Klimawandel sind. Außerdem sind fossile Brennstoffe endlich – umso tragischer, dass die meiste Energie verschwendet wird.
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Seit Mitte der 1970er Jahre planen alternative Denker eine Energieversorgung, die auf erneuerbaren Energiequellen und effiziente Energienutzung beruht. Lange wurden sie für Spinner gehalten, aber nach den Atomunfällen von Tschernobyl und Fukushima wurde die "Energiewende" zur offiziellen deutschen Politik. Deutschland ist damit das erste Industrieland, dass eine Energieversorgung mit erneuerbaren Energiequellen anstrebt.
>> Die Energiewende

Hintergrundinformation

Eine kleine Geschichte des menschlichen Energieverbrauchs

Den größten Teil ihrer Geschichte war die Menschheit auf ihre Muskelkraft angewiesen. Jäger, Sammler und vorgeschichtliche Fischer waren fast ausschließlich auf die Energie aus ihrer Nahrung angewiesen. Die Wirksamkeit der Muskelkraft wurde aber schon früh durch Werkzeuge erhöht. Mit der Erfindung der Landwirtschaft machte der Mensch sich auch die Muskelkraft von Haustieren nutzbar, und im Laufe der Zeit nutzte er auch mechanische Energie – Wasser- und Windmühlen sowie Segelboote waren die wichtigsten Erfindungen. Die Nutzung fossiler Brennstoffe, die die Industrielle Revolution einleitete, vervielfachte die dem Menschen zur Verfügung stehende Energie.
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Energie und ihre Einheiten

Joule, Megajoule, Kilowattstunden, Barrel, Megatonnen Erdöläquivalent, ... mehr über >> Energie und ihre Einheiten.

Eine kleine Geschichte der Erforschung der Energie

Energie – und insbesondere die Umwandlung von Wärme in nutzbare Arbeit – wurde mit der Nutzung der Dampfmaschine auch zu einem wissenschaftlichen Thema ...
>> hier.

Eine kleine Geschichte des Erdöls

Bereits in der Vorgeschichte wurde Erdöl verwendet, etwa zum Abdichten von Booten. Die moderne Geschichte beginnt mit der Nutzung von Petroleum als Lampenöl und Edwin Drakes Entdeckung einer unterirdischen Ölquelle in Titusville. Als Treibstoff der Industriegesellschaft beginnt die goldene Zeit des Erdöls: Erdöl entscheidet Kriege und trägt maßgeblich zum materiellen Wohlstand der Industriegesellschaften bei – wird aber selbst auch zum Auslöser von Krisen und Kriegen.
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Das Ende des billigen Öls

Der weltweite Ölverbrauch steigt Jahr um Jahr – und neue Ölfelder werden kaum noch gefunden. Die bekannten Reserven nehmen ab, und der Löwenanteil des heute geförderten Öls stammt aus Ölfeldern, die vor 1970 gefunden wurden. Die aufgehende Schere zwischen Ölverbrauch und Reserven bedeutet vor allem eins: Die Zeit des billigen Öls ist vorbei.
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Eine kleine Geschichte der Atomkraft

Eine kleine Geschichte der Atomkraft Mit der Entdeckung der Radioaktivität, der Aufklärung des Aufbaus eines Atoms und der Entdeckung der Austauschbarkeit von Masse und Energie (Einsteins E = mc²) und der Kernspaltung wurde der Menschheit eine gewaltige neue Energiequelle nutzbar. Die atomare Kettenreaktion machte die Atombombe greifbar, im zweiten Weltkrieg wurde sie entwickelt – und eingesetzt. Die Folgen waren furchtbar, das Programm “Atoms for Peace” sollte die Atomkraft zum Wohle der Menschheit nutzen.
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Der Reaktorunfall von Fukushima

Am 11. März 2011 kam es in Japan nach einem Erdbeben der Stärke 9 und einem anschließenden Tsunami zu Ausfällen des Kühlsystems in den Atomkraftwerken Tokai, Fukushima I und Fukushima II.
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Eine kleine Geschichte der Atombombe

Eine kleine Geschichte der Atombombe Vom Manhattan-Project bis Nordkorea ...
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Böden

Böden sind die Grundlage für die Erzeugung von Nahrungsmitteln, und daher eines der kostbarsten Güter der Menschheit. Und dennoch werden die Böden großräumig zerstört; fast ein Viertel der vom Menschen genutzten Landfläche ist heute durch Erosion geschädigt.
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Wasser

Im 20. Jahrhundert stieg der Wasserverbrauch von 580 km³ auf 5.200 km³: Um dieses Wasser zu beschaffen, wurden in vielen Gebieten der Erde die Flussgebiete mit Staudämmen und Umleitungen völlig umgestaltet, mit der Verfügbarkeit von billigem Öl wurden zudem Grundwasservorräte in großem Umfang erschlossen. Diese Projekte haben das Leben zahlreicher Menschen verbessert, aber auch hohe soziale, ökonomische und ökologische Kosten verursacht. Und nach wie vor verfügen über eine Milliarde Menschen nicht über einen Zugang zu sicherem Trinkwasser.
>> Nutzung des Wassers durch den Menschen und die Folgen
>> Wasserverschmutzung
    >> Der Bericht der Global Ocean Commission 2014

Luftverschmutzung

Mit der industriellen Revolution nahm die Luftverschmutzung ganz neue Dimensionen an: Im Viktorianischen England waren etwa ein Viertel aller Todesfälle auf Lungenkrankheiten zurückzuführen. Mit der zweiten Phase der industriellen Revolution ab 1870 entstanden Schwerindustrien – Eisen, Stahl, Chemikalien – mit riesigem Kohleverbrauch auch in anderen europäischen Ländern sowie in den USA und Japan, im 20. Jahrhundert dann auch in Russland, Kanada, Lateinamerika und Asien. Die Luft um die Hüttenwerke, in den Städten und Industriegebieten war katastrophal schlecht, schien aber der unvermeidliche Preis des entstehenden Wohlstands zu sein.
>> Eine kleine Geschichte der Luftverschmutzung
     >> Die wichtigesten Luftschadstoffe

Klimawandel

Vor allem die Verbrennung fossiler Brennstoffe hat die Konzentration an Treibhausgasen in der Atmosphäre ansteigen lassen –  und die Erde wird immer wärmer. Unter den Klimaforschern herrscht große Einigkeit, dass die vom Menschen freigesetzten Treibhausgase die Hauptursache des gegenwärtigen Klimawandels sind.
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Weitere Seiten zum Klimawandel:

>> Hintergrundinformation: Treibhausgase
>> Hintergrundinformation: Der Kohlenstoffkreislauf
>> Die Folgen des Klimawandels, Teil 1: Bereits spürbare Folgen
>> Die Folgen des Klimawandels, Teil 2: Was noch auf uns zukommt
     >> Auf dünnem Eis – die Zukunft des Eisbären
>> Politik gegen den Klimawandel
>> Der Weltklimarat IPCC
>> Der 4. UN-Klimareport
>> Der 5. UN-Klimareport
>> Der Stern-Report (Die Kosten des Klimawandels)
>> Die Erwärmung der Erde (Hansen 2006)

Siehe zum Thema auch:
Ökosystem Erde: >> Das Klima der Erde

Strategien für die Zukunft: >> Strategien gegen den Klimawandel

Chemikalien in der Umwelt

Seit 1950 wurden etwa 75.000 neue Chemikalien hergestellt, im Jahr 2.000 1.000 Millionen Tonnen von ihnen produziert. Chemikalien finden sich heute in nahezu allen Produkten des Alltags – und überall in der Umwelt und in jedem Menschen.
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Eine kleine Geschichte der Abfälle

Abfälle sind so alt wie die Menschheit: Die Abfälle der frühesten menschlichen Aktivitäten sind eine wichtige Erkenntnisquelle für die Archäologen. Mit zunehmender Warenproduktion fielen auch immer mehr Abfälle an. Die industriell preiswert hergestellten Waren wurden so billig, dass ganz neue Verhaltensweisen entstanden: “Ex und hopp” wurde zum Schlagwort für Einwegware, die einmal verwendet und dann weggeworfen wurde.
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Rückgang der biologischen Vielfalt

Die Entwicklung menschlicher Gesellschaften ging mit einer dramatischen Zerstörung natürlicher Ökosysteme und schnell zunehmendem Aussterben von Arten einher. Wichtigste Ursache sind die Zerstörung und Fragmentierung der Lebensräume. Wie viele Arten bereits unwiederbringlich verloren gegangen sind, kann heute niemand sagen. Aber die Fachleute sind sich einig: Der Einfluss des Menschen auf die Artenvielfalt lässt sich mit den fünf großen Aussterbeereignissen vergleichen, die in den letzten 500 Mio. Jahren stattgefunden haben.
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Weitere Seiten zum Rückgang der biologischen Vielfalt:

>> Die Plünderung der Meere
>> Eine kleine Geschichte des Walfangs
>> Auf dünnem Eis – die Zukunft des Eisbären

Siehe zum Thema auch:
Strategien für die Zukunft:
>> Ein grüner Planet Erde – Die Zukunft der Ökosysteme und der Biodiversität

Eine Art Zusammenfassung:
Globale Veränderungen
oder: Ein Großversuch mit dem Ökosystem Erde

Im Industriezeitalter hat der Mensch die Fähigkeit erlangt, das Ökosystem Erde insgesamt zu verändern. Die menschliche Bevölkerung, die technischen Möglichkeiten und die materiellen Ansprüche der reichen Menschen bewirken Umweltveränderungen, die auf die natürlichen Regelkreise einwirken, die das Ökosystem steuern. So entstehen globale Veränderungen der Umwelt; ein Beispiel ist der Klimawandel. Um solche Folgen unseres Handels zu vermeiden, müssen wir in Zukunft komplexe Wechselwirkungen besser berücksichtigen.
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Nächste Übersicht:
>> Strategien für die Zukunft

>> Übersicht Webseite "Ökosystem Erde"

© Jürgen Paeger 2006 – 2020