Das Zeitalter der Landwirtschaft

Nachdem sie den größten Teil ihrer Geschichte als Jäger und Sammler verbracht hatte, ging die Menschheit nach dem Ende der Eiszeiten in verschiedenen Gebieten der Erde zur Landwirtschaft über – eine neue Form, die Reichtümer der Erde für den Menschen nutzbar zu machen. Mit der Landwirtschaft konnten wesentlich mehr Menschen ernährt werden, und dies war die Grundlage für die ersten großen Zivilisationen und des größten Teils der darauf folgenden Geschichte des Menschen. Sie war auch der Beginn der großräumigen Umweltveränderung durch den Menschen.

Die Erfindung der Landwirtschaft

Warum der Mensch begann, Pflanzen anzubauen und Tiere zu züchten, ist nicht ganz klar: Jäger und Sammler kamen mit weniger Arbeit an ihre Nahrung, aber Landwirte konnten auf einem Stück Land mehr Menschen ernähren. Zwang der Klimawandel am Ende der Eiszeiten die Menschen zur Landwirtschaft? Wie auch immer, die Landwirtschaft schuf eine neue Lebensgrundlage für die Menschheit.
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Die Entstehungsgebiete der Landwirtschaft

Die Landwirtschaft entstand in verschiedenen Regionen der Erde. Die ältesten Belege für Landwirtschaft stammen aus dem “fruchtbare Halbmond” in Vorderasien, unabhängig davon entstand die Landwirtschaft auch in westindischen Hochland, in China, Mittelamerika, den Anden und in Afrika. Aufgrund der unterschiedlichen natürlichen Ausstattung dieser Entstehungsgebiete nahm die Entwicklung dann aber einen jeweils anderen Verlauf.
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Der Siegeszug der Landwirtschaft

Von den Zentren ihrer Entstehung breiteten sich Ackerbau und Viehzucht über die Welt aus; meist, indem die zahlenmäßig überlegenen Ackerbauern die Jäger und Sammler vertrieben. Aber auch bei der Ausbreitung gab es wichtige regionale Unterschiede.
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Die Entwicklung der Landwirtschaft

Die Landwirte mussten lernen, dass die Landwirtschaft zu Bodenerosion und die Bewässerung zur Bodenversalzung führen kann; neue Werkzeuge, mehr Wissen und die Erkenntnisse der Prinzipien der Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit führten aber insgesamt zu stetig steigenden Erträgen in der Landwirtschaft. Schließlich brachte die Entdeckung der "neuen Welt" ertragreiche Pflanzen wie Mais und Kartoffel in die alte Welt, die so immer mehr Menschen ernähren konnte.
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Die Folgen der Landwirtschaft

Die Erträge aus der Landwirtschaft erlaubten es, dass nicht nur die Bauern von der Ernte leben konnten, sondern Menschen sich vollständig anderen Aufgaben widmen konnten: Menschen konnten in Städten leben; Händler, Handwerker und andere Spezialisten machten neue Erfindungen. Offenbar um die Überschüsse zu verwalten, wurde die Schrift erfunden – die menschliche Geschichte beginnt.
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Hintergrundinformation

Eine kleine Geschichte der Menschheit im Agrarzeitalter

In besonders ertragreichen Regionen führte der Ackerbau zu hohen Bevölkerungsdichten und zur Entstehung der ersten Städte; und aus diesen entstanden die ersten Staaten. Die ersten Staaten in Mesopotamien, Ägypten, am Indus und in China entstanden alle an großen Flüssen mit Bewässerungsfeldbau.
>> Die ersten Staaten

Um 27 n. Chr. begann ein jüdischer Wanderprediger, Jesus von Nazareth, seine Lehre zu verkünden. Seine Anhänger verehrten ihn als den jüdischen Messias und Sohn Gottes: Auf dieser Grundlage sollte das Christentum entstehen, heute mit ca. 2 Mrd. Gläubigen die anhängerstärkste Religion der Welt.
>> Von der Zeitenwende bis zur Renaissance

Ende des 15. Jahrhunderts entdeckten europäische Seefahrer Amerika und den Seeweg nach Indien. Sowohl in Amerika als auch im Indischen Ozean folgten auf die Entdecker Plünderer, die auch vor Massakern nicht zurückschreckten. Die Spanier und Portugiesen bauten riesige Kolonialreiche auf; Franzosen, Holländer und Engländer stürzten sich ebenfalls auf die lukrativen Geschäfte; Afrika wurde zum Bestandteil eines Dreieckshandels mit Sklaven. In Eurasien wurde Sibirien kolonialisiert, und im Pazifischen Ozean Neuguinea, Australien und Neuseeland.
>> Die Unterwerfung der Welt durch Westeuropa

Wie die Entdeckung Amerikas und die darauf folgende “erste Globalisierung”  Landschaft und Bevölkerung in den heutigen USA verändert haben.
>> Eine kleine Kolonialgeschichte der USA

Die militärischen Entwicklungen, die den Europäern geholfen hatten, trotzt ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit die Reiche der Azteken und Inka zu erobern und sich in Asien zu halten, gingen weiter; neue Früchte und globaler Handel veränderten das Leben; die Umwälzungen veränderten auch die Gedanken der Menschen –  überall auf der Erde begann eine neue Zeit.
>> Die erste Globalisierung

Ernährung, Gesundheit, Bevölkerung

Die Landwirtschaft erlaubte es, wesentlich mehr Menschen zu ernähren. Obwohl die Ernährung einseitiger wurde und die Ausbreitung der Landwirtschaft und die Zunahme des Handels auch viele neue Krankheiten entstehen sich über große Teile der Erde ausbreiten ließ, wuchs im Laufe der Zeit die Bevölkerung erheblich an.
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Umweltzerstörung im Zeitalter der Landwirtschaft

Mit der Erfindung der Landwirtschaft begann auch die großräumige Umweltveränderung durch den Menschen: Wälder wurden abgeholzt, um auf den gerodeten Flächen Landwirtschaft treiben zu können. Dieser Prozess begann zunächst kaum wahrnehmbar: Von den Entstehungsgebieten breitete sich die Landwirtschaft entlang gut nutzbarer, feuchter Böden an Flüssen und Seen aus; einer großräumigen Abholzung standen zunächst auch die fehlenden (metallenen) Werkzeuge entgegen.
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Eine Botschaft von den Osterinseln

Auf der mitten im Pazifik gelegenen Osterinsel gab es einst eine große Kultur: Ihre Steinfiguren ziehen noch heute Touristen an. Als die Europäer die Osterinsel entdeckten, war diese Kultur aber längst untergegangen: Sie hatte ihre Lebensgrundlage, die Palmwälder, abgeholzt und versuchte nun mühsam, mit Steinen auf den Feldern den Verlust des Bodens zu stoppen. Der Mensch war auch im Zeitalter der Landwirtschaft schon in der Lage, den Ast abzusägen, auf dem er saß...
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Die Vereinigung der Menschheit

Aus einer Vielzahl von menschlichen "Welten" wurde in der Folge der Erfindung der Landwirtschaft eine Welt. Dazu trugen im wesentlichen Händler, Eroberer und die Entstehung missionierender Universalreligionen bei, die erstmals die gesamte Menschheit in den Blick nahmen: als potenzielle Kunden, Untertanen oder Gläubige.
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>> Übersicht Webseite "Ökosystem Erde"

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