Das Zeitalter der Industrie

Das Ende des billigen Öls
 und andere gute Gründe, warum wir weniger Öl verbrauchen sollten

Erdöl gilt als Lebenssaft der Industriegesellschaft: weltweit ist er mit einem Anteil von 31 Prozent vor Kohle und Erdgas der wichtigste Energieträger. Der weltweite Ölverbrauch steigt immer noch jedes Jahr. Der Preis dafür ist hoch: nicht nur finanziell (die Zeit des billigen Öls ist bei allen Preisschwankungen wohl vorbei), sondern wir bezahlen auch mit politischer Erpressbarkeit, Ölförderung in immer sensibleren Ökosystemen und mit immer problematischeren Fördermethoden.

Im Jahr 2014 wurden auf der Erde jeden Tag ca. 92,1 Millionen Barrel Öl verbraucht, das war gegenüber dem Vorjahr 2013 ein Anstieg um 0,9 Prozent. Die Produktion lag mit 88,7 Millionen Barrel/Tag deutlich unter dem Verbrauch (300), stieg aber gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent, also stärker als der Verbrauch. Das lag unter anderem am mittels Fracking gewonnenen amerikanischen >> "Schieferöl", das im dritten Jahr in Folge die amerikanische Ölproduktion um mehr als eine Million Barrel am Tag ansteigen ließ und damit die USA vor Russland und Saudi-Arabien zum weltgrößten Ölproduzenten machte. Alleine die Mehrproduktion an amerikanischem "Schieferöl" übertraf im Jahr 2014 den weltweiten Verbrauchsanstieg, der vor allem aufgrund des Strukturwandels in China langsamer ausfiel als in den Vorjahren, und trug damit zu einem fallenden Ölpreis bei, der zum ersten Mal seit 2010 wieder unter 100 US-Dollar im Jahresschnitt lag (und seither weiter gefallen ist).

Ölpreise von 1861 bis 2014

Ölpreise von 1861-2014 (dunkelgrün: US-$ zum Tageskurs, hellgrün: US-$ 2014, also inflationsbereinigt). Der Ölpreis betrug im Jahr 2010 durchschnittlich 98,95 US-$. Nach BP Weltenergiestatistik, Juni 2015.

Der fallende Ölpreis liegt nicht nur an amerikanischem "Schieferöl" und einer langsamer steigenden Nachfrage (die nicht am Strukturwandel in China, sondern auch an einer weltweit langsamer wachsenden Wirtschaft liegt). Auch im Irak und in Syrien ist, der IS-Miliz und dem Bürgerkrieg zum Trotz, die Produktion im Jahr 2014 gestiegen - die Kriegsparteien brauchen allesamt das Geld aus der Ölproduktion, um den Krieg zu finanzieren. Noch wichtiger für den fallenden Ölpreis ist aber die Rivalität zwischen dem Iran und Saudi-Arabien, die beide um Einfluss im Nahen Osten und um Ölmärkte kämpfen. So kämpfen beide mit Dumpingpreisen um Marktanteile in China, das als der Exportmarkt im 21. Jahrhundert gilt. Nur so konnte der Preis auf ein Niveau fallen, der weit unter dem liegt, der in den USA für eine profitable Schieferölproduktion sorgt (der liegt bei rund 70 US-$/Barrel).

Diese Situation muss aber nicht anhalten. Bei steigender Nachfrage könnte schnell wieder wirksam werden, worauf die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem Weltenergiebericht 2014 hingewiesen hat: dass angesichts einer relativ kleinen Anzahl von Erzeugern die Versorgungssicherheit weiterhin ein Thema bleibt. Wie dauerhaft der amerikanische Schieferölboom ist, ist umstritten, die IEA geht davon aus, dass bereits um 2020 die Schieferölproduktion wieder zu sinken beginnt. Ein weiteres Problem entsteht durch die sinkenden Preise: Investitionen in zukünftige Ölförderung lohnen sich bei den gegenwärtigen Preisen nicht; und dazu ist weder die politische Lage im Nahen Osten noch Russland sonderlich investitionsfördernd - wenn nicht Investitionen ohnehin durch Sanktionen erschwert werden. Die Zeiten vergleichsweise niedriger Ölpreise dürften also mittelfristig wieder zu Ende gehen, die IEA sieht nach 2020 neue Bedrohungen auf die Ölversorgung zukommen.

Ölpreis: Welche Rolle spielen Spekulanten?

Der Einfluss von Spekulanten auf den Ölpreis ist umstritten: Die einen glauben, dass es ihn gar nicht gibt - Spekulanten handelten ja nicht mit Öl, sondern nur mit Verträgen. Wenn sie etwa überzeugt sind, dass Öl in Zukunft teurer wird, kaufen sie zukünftige Liefermengen, um diese später teurer verkaufen zu können. Vor der Lieferung müssen sie aber die Verträge zum tatsächlichen Marktwert weiterverkaufen, sie könnten mit dem Öl ja nichts anfangen. War ihre Einschätzung richtig, haben sie Geld verdient. Der Haken an dieser Theorie: Hätte dieser Handel keinen Einfluss auf den Preis hätte, würden die Spekulanten an diesem Geschäft im Durchschnitt auch nichts verdienen. Dann wäre der Umfang der Spekulation nur schwer erklärlich. Tatsächlich hat der Preis auch eine psychologische Komponente, und Käufe oder Verkäufe großer Mengen Öl können den Preis wohl doch beeinflussen. Die meisten Ökonomen glauben daher, dass die Spekulation die Ausschläge des Ölpreises verstärkt: Schlechte Nachrichten lassen den Preis über Gebühr ansteigen, gute Nachrichten über Gebühr fallen. Die grundsätzliche Richtung des Ölpreises wird aber nicht von den Spekulanten, sondern von realen Gegebenheiten bestimmt.

Der Ölverbrauch steigt weiter

Nach den Theorien der Wirtschaftswissenschaftler hätten hohe Ölpreise eigentlich zu sinkenden Verbräuchen führen sollen - das war aber auch den Jahren 2010 bis 2013 nicht der Fall. In der Praxis ist der Ölverbrauch wenig “elastisch”: Anpassungen brauchen ihre Zeit - zwar kann man leicht die Raumtemperatur absenken und öfter Bahn fahren, aber die Isolierung von Häusern, der Austausch von Heizungssystemen und der Ersatz spritschluckender Autos gehen nicht so schnell. Einen leichten Rückgang des Ölverbrauchs gab es in Europa und in Nordamerika, weltweit stieg er aber. Das lag, wie die Abbildung unten zeigt, vor allem am asiatisch-pazifischen Raum.

Ölverbrauch von 1989 bis 2014 nach Regionen

 Ölverbrauch von 1989 bis 2014 nach Regionen (in Mio. Barrel/Tag). Abb. aus BP Weltenergiestatistik, Juni 2015, eigene Übersetzung.

Dabei spielen die aufstrebenden Schwellenländer China und Indien in absoluten Mengen eine besonders wichtige Rolle: steigender Wohlstand und die damit einhergehende Motorisierung sind die wichtigste Triebkraft dieser Entwicklung. China beispielsweise ist inzwischen der weltgrößte Automarkt der Welt. Dass der chinesische Ölverbrauch im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr "nur" um 3,3 Prozent stieg (gegenüber Steigerungsraten von über 10 Prozent in den Vorjahren, etwa 2010), hat zum Preisrückgang ab 2014 erheblich beigetragen. Bis zum Jahr 2030 könnte er sich aber vervierfachen (so das Referenzszenario 2007 der Internationalen Energieagentur). Auch in Indien ist Treibstoff der Sektor, in dem die Nachfrage am stärksten wächst, in Indien (wie auch in Bangladesch) ist Öl zudem in der Landwirtschaft unverzichtbar: Millionen Bauern bewässern ihre Felder mit dieselbetriebenen Pumpen. Daneben stieg auch der Verbrauch in den nach wie vor reichen Produktionsländern im Mittleren Osten (im Jahr 2014 um 7,3 Prozent in Saudi Arabien, um 8,6 Prozent in den Vereinigten Arabischen Emiraten), während in Russland die Wirtschaftskrise zu einer schwächeren Steigerung (2014 0,9 Prozent, gegenüber 9,2 Prozent im Jahr 2010) führte.

Am Beispiel der USA, wo fünf Prozent der Weltbevölkerung 20 Prozent des Öls verbrauchen, zeigt sich die typische Entwicklung in den reichen Industrieländern deutlich: nachdem die Ölkrisen der 1970er Jahre vergessen waren, stieg der Durchschnittsverbrauch amerikanischer Autos wieder; und da 70 Prozent des amerikanischen Öls in den Verkehr gehen, stieg auch der Ölverbrauch des Landes – seit Mitte der achtziger Jahre um 25 Prozent. Erst mit dem hohen Ölpreis und Programmen zur Förderung von Biotreibstoffen begann er ab 2006, langsam wieder zu sinken (und, aufgrund der mit sinkenden Ölpreisen wieder steigenden Nachfrage nach großen SUV und Pick-Ups zu vermuten, dürfte 2015 wieder steigen). In den OECD-Ländern insgesamt sank der Verbrauch im Jahr 2014 um 1,2 Prozent; in Deutschland um 1,7 Prozent. Die insgesamt bescheidenen Rückgänge in den reichen Industrieländern und die Aufholjagd der Schwellenländer summieren sich: Aus den 92,1 Millionen Barrel täglichen Ölverbrauch könnten so bis zum Jahr 2035 99 Millionen Barrel werden, schätzte die Internationale Energieagentur in ihrem Weltenergiebericht 2010 (und das bereits unter Berücksichtigung der ergriffenen Maßnahmen zur Bekämpfung des >> Klimawandels, zuvor - im Weltenergiebericht 2006 - hielt sie sogar einen Verbrauch von 116 Millionen Barrel/Tag im Jahr 2030 für möglich, siehe auch >> hier).

Wie viel Öl liegt noch in der Erde?

Für die mittel- und langfristige Entwicklung des Ölpreises ist - neben unabsehbaren politischen Entwicklungen - entscheidend, welche Reserven der vorhergesehenen Verbrauchssteigerung entgegenstehen. Dabei sagt die oft verwendete “statische Reichweite” (das Verhältnis der Reserven zum Verbrauch, zur Zeit auf 40 Jahre geschätzt) wenig aus, wenn der Verbrauch weiter ansteigt; und auch die Angaben zu den Reserven selbst sind mit Vorsicht zu betrachten: Sie stammen entweder von den Förderstaaten, die sie möglicherweise aus politischen Gründen manipulieren (bei den Mitgliedsstaaten der OPEC beispielsweise hängt die Förderquote von den Reserven ab), oder von Ölfirmen, die an ihren Aktienkurs denken müssen. Unabhängige, geprüfte Angaben zu Reserven gibt es nicht. Dazu kommen unterschiedliche Verwendungen des Begriffs, so unterscheiden sich nachgewiesene Reserven (die beim aktuellen Ölpreis mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent gefördert werden können) von wahrscheinlichen Reserven (Förderwahrscheinlichkeit 50 Prozent) (301). Mancher Zuwachs in der Statistik kommt nur daher, dass der Ölpreis steigt und teurere Fördertechnik lohnend wurde oder das Wissen über eine Ölquelle wächst und wahrscheinliche zu nachgewiesenen Reserven werden, die etwa in der BP-Weltenergiestatistik aufgeführt werden - in beiden wurde aber kein Tropfen Öl mehr gefunden.

Die Theorie vom "Peak Oil"

Geeigneter für die Abschätzung der künftigen Ölförderung ist daher die Untersuchung der historischen Entwicklung von Fund- und Förderverläufen. Eine Ölquelle steht zu Anfang ihrer Ausbeutung unter hohem Druck, danach kann die Förderung mit einigem technischen Aufwand auf einem Plateau gehalten werden; und am Ende des Lebenszyklus' läuft die Förderung langsam aus. Im Jahr 1956 hat der Geologe King Hubbert eine mathematische Gleichung aufgestellt, die den Produktionsverlauf einer Gruppe von Ölfeldern in Form einer Glockenkurve beschrieb: mit langsamer Steigerung der Produktion bis zum Höhepunkt bei der Hälfte der Reserven –  und danach einem zunehmenden Rückgang der Fördermenge. Mit

Förderschema einer Ölregion (Glockenkurve)

Typisches Förderschema einer Ölregion: Zuerst werden die großen Ölfelder
erschlossen, im Laufe der Zeit immer kleinere. Gibt es nicht mehr genug
neue Ölfelder, geht die Produktion zurück. Quelle: Energy Watch Group 2008:
Zukunft der weltweiten Ölversorgung, Seite 42, eigene Übersetzung.

dieser Gleichung hat er auch den Beginn des Rückgangs der amerikanischen Ölförderung für den Zeitraum von 1966 bis 1972 vorhergesagt - tatsächlich wurde der Höhepunkt der amerikanischen Ölförderung mit konventionellen Fördermethoden 1970 erreicht. Diese Glockenkurve bedeutet: Lange bevor die Vorräte erschöpft sind, geht die Produktion zurück. Der Zeitpunkt der maximalen Ölförderung, nach dem die Förderrate sinkt, wird englisch Peak Oil genannt (der “Gipfel des Öls” - gemeint ist der Gipfel der Ölproduktion; in Deutschland meist mit Ölfördermaximum übersetzt).

Diese einfache statistische Auswertung funktioniert aber vor Erreichen des Fördermaximums nicht immer; genauere Ergebnisse erhält man, wenn auch die Funde neuer Ölquellen in die Betrachtung einbezogen werden: Bevor ein Ölfeld ausgebeutet werden kann, muss es erst einmal gefunden und erschlossen werden (das scheint trivial, sei aber hier nochmal gesagt, da es in mancher Diskussion vergessen wird). Trotzt immer besserer Erkundungstechnologie gehen bereits seit den 1970er Jahren Zahl und die Größe der gefundenen Ölfelder zurück; seit den 1980er Jahren übersteigt die Fördermenge die Menge des neu gefundenen Öls.

Ölfunde und Ölverbrauch von 1930 bis 2050

Ölfunde von 1930 bis 2050 (Schätzungen ab 2009: weiße Balken); im Vergleich
die Ölförderung bis 2008. Änderungen sind zurückdatiert (302). Quelle:
ASPO Newsletter 100, April 2009, eigene Übersetzung.

Zur Erklärung gibt es zwei grundverschiedene Annahmen: Die einen (oft Ökonomen) sehen keinen Grund zur Unruhe. Dass seit den 70er Jahren wenige neue Ölfelder gefunden wurden, liege daran, dass ölreiche Länder wie Irak, Iran und Saudi Arabien in den vergangenen Jahren keinen Grund hatten, Öl zu suchen – und hohe Ölpreise wären ein Grund. Allerdings gibt es keinen nachweisbaren Zusammenhang zwischen Ölpreis und Ölfunden, und geopolitische Hindernisse der Suche nach neuen Erdölquellen (wie die Irakkriege) alleine reichen nicht aus, den Rückgang der Funde zu erklären.

Die anderen Seite (oft Geologen) sehen den Grund daher vor allem in einer Erschöpfung der Ölvorräte. Einer der ersten dieser Mahner war der ehemalige Produktionschef von Saudi Aramco, Sadad Al Husseini, der seit Mitte der 90er Jahre darauf hinweist, dass weniger Öl entdeckt als gefördert wird, die Vorräte also zurückgehen. Prominentester Sprecher dieser Experten ist heute Colin Campbell, der als Geologe für zahlreiche Ölgesellschaften arbeitete und jetzt im Ruhestand Regierungen und Ölfirmen berät – vor allem aber als Gründer der Association for the Study of Peak Oil and Gas (ASPO) zur "Kassandra der Ölindustrie" (Neue Zürcher Zeitung) wurde. Die Botschaft dieser Mahner: Inzwischen kennen wir die Voraussetzung für die Entstehung von Erdöl gut genug, um zu wissen, wo wir suchen müssen; die wesentlichen Erdölvorkommen sind bereits entdeckt, die lohnenden werden bereits ausgebeutet. Die Schätzung der Geologen, wie viel Öl noch zu entdecken ist, liegen alle unter oder um 200 Milliarden Barrel (siehe auch Abbildung oben) – wir müssen daher uns auf eine in Zukunft sinkende Ölproduktion einstellen. Campbell geht von folgenden Zahlen aus: In der Vergangenheit wurden 944 Milliarden Barrel Öl gefördert; 764 Milliarden Barrel liegen noch in den bekannten Ölfeldern und weitere 142 Milliarden Barrel werden aus Ölfeldern hinzukommen, die als sicher gelten, aber noch zu entdecken sind. Nach diesen Annahmen aber wäre die Hälfte der konventionellen Ölvorräte bereits verbraucht – und nach der Hubbert'schen Glockenkurve der Höhepunkt der Ölförderung erreicht (303, Abbildung unten).

Szenario der Weltöl- und Gasförderung 1930 - 2050

Colin Campbells Szenario der Weltöl- und Gasförderung. Beim konventionellen Öl
ist der Höhepunkt der Förderung erreicht, unkonventionelle Ölquellen können ihn
um ein paar Jahre hinauszögern. Beim Gas sieht er den Höhepunkt um 2010 erreicht.
Abb. nach ASPO Newsletter 100, April 2009, eigene Übersetzung.

In ihrem Weltenergiebericht (World Energy Outlook) 2010 hat auch die Internationale Energieagentur (IEA) vermutet, dass der Spitzenwert der Rohölproduktion aus dem Jahr 2006 von etwa 70 Millionen Barrel nicht wieder erreicht wird, und damit indirekt den Mahnern zumindest teilweise nachträglich Recht gegeben. Die IEA rechnete aber damit, dass die Rohölproduktion bis zum Jahr 2020 noch auf einem Niveau von 68 bis 69 Millionen Barrel gehalten werden kann. Dabei rechnet sie damit, dass neue Ölfunde die zur Neige gehenden Rohölquellen ersetzen können; die Differenz zur steigenden Nachfrage müsste durch Öl aus “unkonventionellen Ölquellen” wie Öl aus der Tiefsee, Schweröl aus Venezuela oder Öl aus Teersanden kommen - die schwieriger und teurer zu fördern bzw. gewinnen sind.

Wie viel Öl fördern wir im Jahr 2030?

   
Internationale Energieagentur, World Energy Outlook 2004: 121 Millionen Barrel/Tag
Internationale Energieagentur, World Energy Outlook 2006: 116 Millionen Barrel/Tag
Internationale Energieagentur, World Energy Outlook 2008: 106 Millionen Barrel/Tag
Internationale Energieagentur, World Energy Outlook 2010: 96 Millionen Barrel/Tag*
Energy Watch Group, Zukunft der weltw. Erdölvers., 2008: 39 Millionen Barrel/Tag
ASPO-Newsletter 100, April 2009: Rohöl
Rohöl plus unkonventionelle Ölquellen
36 Millionen Barrel/Tag
55 Millionen Barrel/Tag

* Bezugsjahr 2035

Können neue Technologien oder Schieferöl Peak Oil verhindern?

Das amerikanische "Schieferöl" scheint nun zu neuen Hoffnungen Anlass zu geben: Optimisten wie der dänische Statistiker Björn Lomborg behaupten schon lange, dass es derart riesige Mengen an Schieferöl gäbe, dass diese "ausreichen, um unseren gesamten Energiebedarf für 5.000 Jahr zu decken" (>> Running on Empty?, 2001). Echtes Schieferöl kann jedoch nur mit erheblichem Energieaufwand gewonnen werden: Ölschiefer enthält nämlich gar kein Öl, sondern ein festes organisches Material namens Kerogen, eine Zwischenstufe bei der >> Ölentstehung. Zur Ölgewinnung muss es auf 500 °C erhitzt und - wie Teersande - mit Wasserstoff versetzt werden, dessen Gewinnung ebenfalls Energie kostet. Der Nettoenergiegewinn ist derart gering, das bisher alle großtechnischen Projekte zur Ölgewinnung aus Ölschiefer daran gescheitert sind.

Was dagegen - vor allem in den USA - stattfindet, ist eine Weiterentwicklung der seit 30 Jahren eingesetzten enhanced oil recovery (EOR-)Verfahren, mit denen die Ausbeute von Lagerstätten erhöht wird: Sie bestehen in einer Erhöhung des Drucks durch Einpressen von Erdgas, Wasser, Kohlendioxid oder Stickstoff in Lagerstätten oder im Einpressen von Chemikalien oder oder der Erwärmung des Öls zur Verringerung seiner Viskosität. In den USA wird jetzt mit dem zuvor bereits in der "unkonventionellen Gasförderung" eingesetzten Fracking die Durchlässigkeit des ölhaltigen Gesteins in den Lagerstätten erhöht, so dass das darin noch eingeschlossene Rohöl leichter zu den Bohrungen fließen kann. Dazu wird unter hohem Druck eine Flüssigkeit in das Gestein gepresst, um Risse im Gestein zu erzeugen und auszuweiten. Das funktioniert jedoch nur in der unmittelbaren Umgebung des Bohrlochs, so dass wesentlich mehr Bohrtürme als bei der konventionellen Ölförderung eingesetzt werden müssen. Die Ölgewinnung mittels Fracking ist daher nur bei hohen Ölpreisen wirtschaftlich, in den USA mussten aufgrund des Rückgangs der Ölpreise bereits mehrere (vor allem kleinere Firmen) Konkurs anmelden oder (vor allem größere) Milliardeninvestitionen abschreiben. Umstritten ist, wie groß die mittels Fracking zu gewinnende Ölmenge insgesamt ist - die amerikanische Energieagentur hat 2014 ihre Schätzung des größten amerikanischen Vorkommen um 96 Prozent (und damit der amerikanischen Vorkommen insgesamt um zwei Drittel) reduziert (304).

Der Energieaufwand der Energiegewinnung

Die Gewinnung von Energie kostet selber Energie: Um konventionelles Rohöl aus der Erde zu holen, müssen mindestens Löcher gebohrt werden; zur Gewinnung von Öl aus Ölschiefer muss dieser auf 500 °C erhitzt werden, der zur Ölgewinnung notwendige Wasserstoff muss ebenfalls energieaufwendig hergestellt werden. Der Energieaufwand, der zur Energiegewinnung betrieben wird, wird als EROEI (engl. Energy Return on Energy Input) gemessen. Er ist das Verhältnis Gewonnene Energie / Aufgewendete Energie - ein EROEI von 20 bedeutet also, dass je Einheit aufgewendeter Energie 20 Einheiten Energie gewonnen werden. In der Frühzeit des Öls lag der EROEI bei über 100, heute liegt er in den USA für importiertes Öl aus dem Nahen Osten bei etwa 8. Das heißt, es muss immer mehr Energie aufgewendet werden, um Öl zu fördern; und das Verhältnis wird bei immer aufwendigeren Fördertechniken immer schlechter (siehe oben). Spätestens bei einem EROEI von 1 macht die Ölförderung - jedenfalls als Energiequelle - keinen Sinn mehr.

Unabhängig von der Frage nach der Menge ist aber sicher: Die Zeit des billigen Öls ist mittel- und langfristig vorbei. Die Produktion aus zur Neige gehenden Ölfeldern wird immer teurer, da der Aufwand steigt; neue Ölfelder sind in der Regel kleiner und liegen in immer unzugänglicheren Regionen der Erde, was ihre Ausbeutung ebenfalls teuer macht, und die Gewinnung von Öl aus der Tiefsee, aus Teersanden oder mittels Fracking ist noch teurer. Wenn die Lücke zwischen Nachfrage und Produktion wieder aufgeht, können aufgrund der Konzentration der Ölförderung in wenigen Ländern können die Produzenten ihre Kosten auch wieder weitergeben. Steigende Preise sind überhaupt die Voraussetzung dafür, dass der prognostizierte Bedarf gedeckt werden kann, da sich nur dann weitere Investitionen in die Ölgewinnung lohnen. Die einzige Chance, diese Spirale zu durchbrechen, wäre eine dauerhaft sinkende Nachfrage.

Neue Ölgroßmacht Brasilien?

Im Herbst 2007 ging eine Nachricht um die Welt: Im Santos-Becken vor der Küste Brasiliens wurde ein “Tupi” genanntes Ölfeld gefunden, in dem 5 bis 8 Milliarden Barrel lagern sollen, ähnlich groß soll das daneben gelegene “Jupiter”-Feld sein. Im Frühjahr 2008 wurde das vermutlich noch viel größere “Carioca”-Feld gefunden. Wenn diese bisher noch nicht bestätigten Schätzungen stimmen, wäre dies der bedeutendste Rohölfund seit den 1970er Jahren, und Brasiliens Ölreserven wären mit denen von Venezuela oder Russland vergleichbar. Aber auch dieser Fund wird nicht ausreichen, um den Verlust anderer Fördergebiete auszugleichen; und: das gefundene Öl liegt bis zu 6.000 Meter unter dem Meeresspiegel. Die brasilianische Erdölgesellschaft Petrobras gilt als führend bei offshore-Fördertechniken, ihre bisher tiefste Förderstelle liegt aber bei 2.000 Metern. Zwischen 2.000 und 6.000 Meter Tiefe werden die Bohrungen und die Förderung auf jeden Fall sehr teuer - das billige Öl werden sie auf keinen Fall retten.

Mehr: >> DIE ZEIT 25/2008: Die brasilianische Hoffnung

Was uns Öl außer Geld noch kostet

Wenn der Ölpreis auch von der Rivalität zwischen dem Iran und Saudi-Arabien abhängt, sollte uns das nicht freuen: Der Konflikt zwischen den beiden großen Mächten im Nahen Osten steht hinter dem innermuslimischen Bürgerkrieg zwischen Sunniten und Schiiten. Der überwiegend schiitische Iran unterstützt schiitische Milizen im Irak, die dort gegen den sunnitischen "Islamischen Staat" (IS) kämpfen, sponsert die schiitische Hisbollah, die unter anderem das Regime in Syrien im dortigen Bürgerkrieg unterstützt und den IS bekämpft (sponsert aber - was zeigt, dass nicht die Religion, sondern Machtinteresse die zentrale Triebkraft ist - in Gaza auch die sunnitische Hamas, die ebenso wie die Hisbollah Israel bekämpft) und steht auch im Bürgerkrieg im Jemen an der Seite der schiitischen Huthis. Damit hat sich der Iran gegen das sunnitische Saudi-Arabien gestellt, das die islamistischen Assad-Gegner in Syrien mit Geld und Waffenlieferungen unterstützt, im Jemen direkt in den Krieg gegen die Huthi-Rebellen eingegriffen hat und ohnehin glaubt, dass der Iran hinter dem arabischen Frühling steckt, in dem sunnitische Herrscher ringsum eine Bedrohung ihrer Macht sahen und gegen dessen Folgen Saudi-Arabien überall mit Predigern und der Finanzierung von Koranschulen kämpft, die die totalitäre wahhabitische Islam-Auslegung verbreiten sollen. Die Flüchtlinge, die aus Syrien und anderen Ländern des Nahen Ostens nach Europa kommen, sind eine Folge dieser Kriege.

Dass Amerika und der ganze Westen insbesondere dem Treiben seines Verbündeten Saudi-Arabiens, obgleich das Land mit dem Iran zu den großen Finanziers des islamistischen Terrorismus gehörte, zusah, hatte nur einen Grund: "geostrategische Interessen" oder mit anderen Worten: das arabische Öl. Wenn schon der Iran nach dem Sturz des Schahs eigene Wege ging, war Saudi-Arabien um so wichtiger geworden. Und wie Drogensüchtige auch nicht interessiert, was mit ihrem Geld eigentlich angerichtet wird, sah das bei unseren Ölimporten nicht anders aus. Immerhin versuchten die Amerikaner (der Vergleich unserer Ölabhängigkeit mit Drogensucht stammt Georg W. Bush!) mit der Übertragung des bei der Gasförderung erprobten Frackings sich von Öl aus dem Nahen Osten unabhängig(er) zu machen und den Iran wieder an die internationale Gemeinschaft anzunähern (Atomverhandlungen), aber der mit Ölgeldern finanzierte innermuslimische Bürgerkrieg dürfte uns noch lange beschäftigen, zumal mit China längst ein neuer Käufer nach Ware sucht. Nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) wird der Anteil der OPEC an der Weltölproduktion im Jahr 2030 auf über 50 Prozent steigen.

Die Ölproduzenten der Welt

Die Ölproduzenten der Erde. Nicht alle Ölproduzenten sind auch Ölexporteure, China und Indien beispielsweise sind Netto-Importeure, da ihr Verbrauch die Fördermenge überschreitet. Ölexporteure sind der Mittlere Osten, Russland, Lateinamerika und Afrika. Abbildung nach Le Monde diplomatique: L’atlas environnement, basierend auf Zahlenangaben aus der BP Weltenergiestatistik Juni 2007; eigene Übersetzung. Anmerkung: Im Jahr 2014 waren die USA dank ihres Schieferöls der größte Ölproduzent der Welt.

Den Förderländern selbst hat das Erdöl auch oft kein Glück gebracht: Wenn man Reichtum einfach aus dem Boden pumpen kann, fördert das nicht unbedingt Erfindungsreichtum und Produktivität, wohl aber autokratische Herrschaftsformen und Korruption: Es gibt unter den Ölförderländern mehr Venezuelas, Libyens oder Kasachstans als Norwegens. (Fallende Ölpreise schaffen dann natürlich Probleme, selbst für große Ölförderländer wie Russland oder Saudi-Arabien, die momentan ihre Devisenreserven aufzehren.)

Steigende Umweltbelastungen

Die andere Seite der Medaille ist die zunehmende Ölförderung in sensiblen Lebensräumen wie der Tiefsee oder der Arktis oder die Umweltbelastungen bei der Nutzung "unkonventioneller Ölquellen". Teersande, wie sie beispielsweise in Kanada abgebaut werden, erfordern den Abbau und die Verarbeitung von zwei Tonnen Sand, um ein Barrel Öl zu gewinnen. Das in Teersanden enthalte Öl ist nämlich oxidiert und ähnelt eher Bitumen; bei seiner Aufbereitung werden enorme Mengen an Energie und Wasser verbraucht: die Sande werden mit heißem Wasser und Ätznatron so lange durchspült, bis sich Bitumen absetzt, das anschließend vom enthaltenen Schwefel befreit und in sogenannten upgradern mit Wasserstoff aus Erdgas versetzt wird, um synthetisches Öl zu erhalten. Dabei entstehen auch riesige Mengen giftiger Abfälle, die in Auffangbecken “endgelagert” werden. Krebserregende Kohlenwasserstoffe und Schwermetalle wie Arsen in diesen Abfällen, die aus undichten Becken immer wieder in Gewässer gelangen, werden für eine Häufung von Krebsfällen in der Region verantwortlich gemacht. Die wirtschaftlich abbaubaren kanadischen Teersande werden aber auf - je nach Quelle 40 bis 174 Milliarden Barrel Öl geschätzt; wenn wir die Umweltfolgen in Kauf nehmen, kann der Höhepunkt der Erdölförderung um ein bis einige Jahre verschoben werden.

Auch das Fracking ist hoch umstritten: der eingepressten Flüssigkeit (dem "Fracfluid") sind Additive und Stützmittel zugesetzt, die z.T. giftig oder krebserregend sind. Ein Teil kommt nach dem Fracking als Rückfluss wieder an die Oberfläche und muss entsorgt werden, ein Teil verbleibt unter der Erde, wo es - etwa durch Lecks in der Verrohrung - möglicherweise nicht nur Tiefen-, sondern auch Grundwasser verschmutzen könnte. Die Industrie hält allerdings dagegen, dass die Verrohrung aus mehreren ineinander steckenden Rohren mit überwachten Zwischenräumen bestehe, so dass dieses nicht geschehen könne.

Kann Erdgas das schwindende Erdöl ersetzen?

Erdgas scheint auf den ersten Blick die ideale Alternative zum Erdöl: Es verbrennt sauberer, kann Autos, Lastwagen und Busse antreiben und wird bereits zur Stromerzeugung sowie zum Kochen und Heizen verwendet, so dass eine Infrastruktur zu seiner Nutzung bereits besteht. Die nachgewiesenen Reserven betragen laut BP Weltenergiestatistik 2011 187.100 Milliarden Kubikmeter, bei einem Jahresverbrauch wie im Jahr 2010 (3.169 Milliarden Kubikmeter) würden diese noch knapp 60 Jahre reichen. Allerdings würde diese Reichweite drastisch sinken, wenn der Verbrauch stark ansteigen würde, um eine zurückgehende Ölproduktion zu ersetzen; und ähnlich wie beim Erdöl würde die Förderung nicht in 60 Jahren plötzlich zu Ende gehen, sondern lange vorher langsam sinken. Die Entdeckung neuer konventioneller Gaslager hat längst - wie beim Erdöl - seinen Höhepunkt überschritten, so dass ein Peak Gas ebenfalls absehbar ist. Er dürfte allerdings später eintreten als beim Erdöl. Die norwegische Erdgasproduktion könnte aber schon bald ihren Höhepunkt erreichen, so dass wir in Deutschland noch abhängiger von unserem bisherigen Hauptlieferanten Russland oder Ländern wie Turkmenistan, Aserbaidschan oder Kasachstan werden, in denen die Lagerstätten am Kaspischen Meer liegen. Die Alternative wäre ähnlich wie beim Öl die Nutzung von “unkonventionellem Gas”, wie etwa Schiefergas. Auch beim Erdgas ist die Förderung dieser Vorkommen jedoch besonders umweltbelastend (unter anderem werden krebserregende Chemikalien eingesetzt; siehe z.B. >> hier [ZEIT online]). Damit gibt sich ein gemischtes Bild - es gibt wohl genug konventionelles Gas, um die Stromversorgung bis zur Umstellung auf erneuerbare Energiequellen abzusichern (>> hier) und einen Anteil des Kraftstoffbedarfs zu decken, aber Erdgas wird nicht oder nur unter Inkaufnahme erheblicher Umweltbelastungen ausreichen, das schwindende Erdöl für Jahrzehnte zu ersetzen.

Die Alternative: sinkender Verbrauch

Für die bedeutende Rolle des Erdöls in der modernen Industriegesellschaft gibt es gute Gründe: Kaum ein anderer Energieträger ist so vielseitig, leicht zu transportieren und zu speichern. Daher sind Erdölprodukte vor allem als Treibstoffe - Benzin, Diesel, Kerosin - unschlagbar bequem; Ersatzstoffe sind meist teurer und stehen auch nicht ausreichend zur Verfügung. Große Hoffnung setzt die Politik auf Treibstoffe aus Biomasse, die jedoch angesichts der gegenwärtigen Praxis mit erheblichen ethischen Problemen behaftet sind (Treibstoffe für die Reichen statt Anbau von Nahrungsmitteln, mehr >> hier).

Die IEA wies in ihrem World Energy Outlook 2010 aber darauf hin, dass die Preise im Jahr 2035 „deutlich niedriger“ lägen, wenn die Staatengemeinschaft ihr Ziel, den Anstieg der Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen (>> hier), ernsthaft angehen würde. Dann würde die Nachfrage nach Erdöl kurz vor 2020 ihren Höhepunkt erreichen, und danach stark zurückgehen. Diese Produktionsspitze wäre dann nicht durch mangelnde Reserven verursacht, sondern würde das bestätigen, was der ehemalige saudische Ölminister Scheich Yamani sagt, seitdem er diesen Posten verlassen hat: „Die Technologie ist der wahre Feind der OPEC“. Saudi Arabien bremste zu seiner Zeit oft den Anstieg der Ölpreise, da Yamani nicht indirekt die Entwicklung von effizienterer Techniken und alternativer Energiequellen fördern wollte. (Er hatte den Westen richtig eingeschätzt – immer wenn die Preise sanken, wurden diese Programme wieder zurückgefahren.)

Zu steigenden Ölpreisen gibt es nur eine Alternative, und das ist: sinkender Verbrauch. Damit könnte auch die Nutzung der hochgradig umweltschädlichen Teersande verringert werden, die in der Summe auch noch um 5 bis 15 Prozent höhere Kohlendioxid-Emissionen als konventionelles Rohöl verursachen, und das Klima daher doppelt belasten. Wie die IEA schreibt: Peak Oil kommt auf jeden Fall; unsere Wahl ist es, ob als „als geladener Gast, oder als ungewollter Geist“. Wie wir diesen sinkenden Verbrauch erreichen können, finden Sie >> hier.

Zum Weiterlesen

Daniel Yergin: Der Preis. Die Jagd nach Geld, Öl und Macht. S. Fischer Verlag 1991: Gut geschriebene, umfassende Geschichte des Öls.

Colin Campbell: Ölwechsel! DTV 2002: Umfassende Darstellung der geologischen, historischen und ökologischen Hintergründe und Auswirkungen des Erdöls.

Energy Watch Group: Die Zukunft der weltweiten Erdölversorgung. Umfassende Untersuchung zum Thema Peak Oil, download auf >> www.energywatchgroup.org (pdf, 2,8 MB)

Weblinks

>> www.energieverbraucher.de/de/Energiebezug/Heizoel/Ende-des-Oels__337/: Webseite des Bundes der Energieverbraucher zum ”Ende des Öls” mit weiteren links;

>> http://aspo-deutschland.blogspot.de/: Webseite des deutschen ASPO e.V.;

>> http://ww.peakoil.net: Webseite der von Colin Campbell gegründeten Association for the Study of Peak Oil & Gas (englischsprachig);

>> The Wolf at the Door: Schöne, leider im Jahr 2006 eingestellte, aber nach wie vor zugängliche Webseite zum Thema aus Großbritannien, die englische Fassung ist viel umfangreicher als die deutsche Übersetzung;

>> http://www.theoildrum.com/: Leider im Jahr 2013 eingestellte, aber nach wie vor zugängliche Seite mit News zu Peak Oil auf der Webseite des Institute für the Study of Energy and Our Future (einer gemeinnützigen amerikanischen Organisation, die vor allem im Internet publiziert). 

Mehr zum Thema Energie auf diesen Seiten:
>> Hauptseite Energie
>> Energie und ihre Einheiten
>> Eine kleine Geschichte des menschlichen Energieverbrauchs
>> Eine kleine Geschichte der Erforschung der Energie
>> Eine kleine Geschichte des Erdöls
>> Eine kleine Geschichte der Atomenergie
>> Energiewende

Strategien für die Zukunft:
>> Saubere Energie

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© Jürgen Paeger 2006 - 2015

Barrel? 159 Liter. Mehr zu den Einheiten von Leistung und Energie und ihrer Umrechnung siehe  >> Energie und ihre Einheiten.

Rohöl - Öl mit einer Viskosität von über 17°API (API steht für American Petrol Institute). Erdöl besteht daneben aus Schwer- (Viskosität 10 bis 17°API) und Schwerstöl (Viskosität unter 10°API); in vielen Statistiken wird zudem das bei der Erdgasförderung anfallende Flüssiggas (NGL – Natural Gas Liquid) zum Erdöl gerechnet. NGL (wenn sie denn überhaupt unterschieden werden) und Schwerstöle werden wie Teersande oft zu den "unkonventionellen Ölquellen" gezählt.

"Schieferöl" - das in den USA mit Hilfe des Fracking geförderte Öl ist gar kein (wie oft zu lesen) Schieferöl, sondern in dichtem Gestein gebundenes Rohöl - englisch "light tight oil" (LTO) genannt. Light, da es leicht (siehe oben) ist, tight, da es in dichtem Gestein vorkommt. Echtes Schieferöl muss dagegen aus Kerogen, einer Vorstufe der Ölentstehung gewonnen werden, seine Gewinnung gilt aufgrund des hohen Energieverbrauchs als unwirtschaftlich (>> mehr).

Zum Thema Ölabbau im Teersand siehe auch die Zeit Online: >> Die Scheichs aus Kanada.