Die
Methoden der Paläoklimatologen
Die Wissenschaft von der Klimageschichte heißt Paläoklimatologie,
und wenn die Verhältnisse aus der Erdfrühzeit auch nur ungenau
bekannt sind, so liegen immer mehr Daten vor, je mehr wir uns der
Gegenwart annähern. Direkte Wettermessungen gibt es seit etwa 300
Jahren, aber erst seit etwa 1860 gab es genügend Wetterstationen, um
globale Temperaturen sinnvoll berechnen zu können. Historische
Aufzeichnungen reichen einige Tausend Jahre zurück und können
Hinweise zur Klimageschichte enthalten; die meisten Daten werden
aber aus indirekten Quellen, den sogenannten “Proxies”, gewonnen.
Verwendet werden etwa Jahresringe bei Korallen und Bäumen und Daten
aus Eiskehrnbohrungen und Bohrungen im Tiefseesediment.
Jahresringe lassen sich genau datieren; und
breite Ringe lassen auf gute Bedingungen für Bäume und Korallen
schließen, schmale auf schlechte Zeiten. Aber ihre Aussagekraft ist
beschränkt, da kein direkter Rückschluss auf Temperaturen möglich
ist: gutes Wachstum hängt etwa bei Bäumen auch von Regen zur
richtigen Zeit ab; ein heißes, aber trockenes Jahr kann für Bäume
schlechte Zeiten bedeuten. Bessere Informationen liefern die schwer
zugänglichen Eiskerne und Tiefseesedimente:
Bei den Eiskernbohrungen werden Eiskerne
gewonnen, die dann untersucht werden. Ein wichtiger Parameter ist
das Verhältnis der Sauerstoff-Isotope
18O/16O: Das leichte Isotop 16O
verdunstet leichter als das schwere 18O, so dass bei
hohen Temperaturen (und damit hoher Gesamtverdunstung) der Anteil an
16O niedriger ist; aus dem Verhältnis 18O/16O
im Eis lässt sich daher auf die Temperatur zur Zeit der Entstehung
schließen. Das Alter des Schnees kann man zählen: Staubablagerungen
in der schneearmen Jahreszeit markieren Jahresschichten. Durch im
Eis eingeschlossene Luftbläschen verfügen die Paläoklimatologen
sogar über Proben der Atmosphäre aus vergangenen Zeiten, und können
etwa den Gehalt an Treibhausgasen untersuchen. Berühmt ist die
Auswertung des Wostok-Eiskerns, der das Klima während der letzten
Eiszeiten zeigt (mehr unter
Eiszeiten). Mit der bisher tiefsten Bohrung wurde
antarktisches Eis bis in 3.270 m Tiefe geborgen, es wird auf etwa
900.000 Jahre geschätzt. Ausgewertet sind mit dieser Methode bisher
rund 800.000 Jahre Klimageschichte.
Weiter in die Vergangenheit (bis zu 200 Millionen
Jahre) reichen Tiefseesedimente; diese lassen
sich aber nicht so genau datieren. Auch sie werden durch Bohrungen
geborgen; zur Temperaturbestimmung wird das
Sauerstoff-Isotopenverhältnis in den Kalkschalen fossiler
Meerestiere ausgewertet – diese entsprechen dem des Meereswassers,
wo es sich bei höheren Temperaturen zugunsten des schweren Isotops 18O
verändert. Für noch ältere Zeiten sind die Geologen auf klassische
geologische Daten angewiesen, mit denen sich zumindest alte
Eiszeiten erkennen lassen.
Schneeball Erde
Die Beinahe-Katastrophe vor 750 Millionen
Jahren
Dass es Eiszeiten auf der Erde gab, ist seit der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, vor allem dank der Arbeiten des
Geologen Louis Agassiz, bekannt. Eiszeiten kann man unter anderem an
geologischen Ablagerungen wie Tillit und Geschiebemergel erkennen.
Eine erste, relativ kurz anhaltende Eiszeit gab es vor 2,9
Milliarden Jahren (860)
– möglicherweise wurde sie durch Methan ausgelöst, das in der
Stratosphäre zu großen Kohlenwasserstoff-Molekülen reagierte, die
die Sonnenstrahlung absorbierten. Eine länger andauernde Eiszeit
(Huronische Eiszeit) folgte vor 2,4 – 2,2 Milliarden Jahren
– diese hat vermutlich mit dem Zerbrechen des Superkontinents Kenorland
zu tun: durch die stärkere Verwitterung von Gestein wurde
Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernt; und außerdem reagierte der
durch Cyanobakterien freigesetzte Sauerstoff (mehr)
mit dem Treibhausgas Methan zu Kohlendioxid (das ebenfalls ein
Treibhausgas, aber ein weitaus schwächeres als Methan, ist). Vor dem
Kältetod “gerettet” wurde die Erde dann vermutlich durch
Vulkanausbrüche, die zu erhöhter Kohlendioxid-Konzentration in der
Atmosphäre führten.
In ihren Ausmaßen wurden diese ersten Eiszeiten aber übertroffen
von einer Serie gewaltiger Eiszeiten vor 750 bis 580
Millionen Jahren, bei der das Leben auf der Erde
möglicherweise nur knapp seiner Vernichtung entkommen ist. Sie
wurden unter dem Namen “Schneeball Erde” (861)
populär: Damals sollen selbst Gebiete am Äquator vereist gewesen
sein, die Erde wäre nicht blau gewesen, sondern weiß. Diese Eiszeit
könnte durch das Zerbrechen des Superkontinents Rodinia
mit verursacht worden sein: am neu entstandenen Rücken traten große
Mengen Magma aus und hoben den Ozeanboden an, wodurch der
Meeresspiegel stieg und große, warme Flachmeere entstanden. Die
hierdurch zunehmende Verdunstung brachte erhöhte Niederschlage mit
sich, die auf den kleineren Kontinenten größere Festlandflächen
erreichten und so zunehmende chemische Gesteinsverwitterung mit sich
brachten. Diese könnte zuerst zu einer Algenblüte geführt haben,
aber schließlich über die Umwandlung in Bikarbonat (Der
Kohlenstoffkreislauf) große Mengen des Treibhausgases
Kohlendioxid gebunden haben. Die Erde wurde kühler, und mit
wachsenden Eisflächen kam eine sich selbst verstärkende ("positive")
Rückkoppelung des Eises dazu: Eis reflektiert das Sonnenlicht, und
die Netto-Wärmeeinstrahlung geht zurück. Hat es erst einmal eine
gewisse Ausdehnung erreicht, verstärkt sich der Effekt von selbst:
Durch die Abkühlung bildet sich noch mehr Eis, schließlich vereist
die ganze Erde.
Dass die Erde nach einer solchen Vereisung überhaupt wieder
erwärmen kann, hat wieder mit Kohlendioxid zu tun: Durch Vulkane
freigesetztes Kohlendioxid kann sich auf einer vereisten Atmosphäre
nicht mit Kalzium zu Kalkstein verbinden, sondern sammelt sich an –
bis die Konzentration dieses Treibhausgases zu einer Erwärmung
führt, die die Eisdecke abschmelzen lässt. Möglicherweise wurde die
Erwärmung auch noch durch größere Mengen aus den Ozeanen
freigesetzten Methans beschleunigt. Der durch die Erwärmung
freigelegte Gesteinsschutt gibt aber wieder soviel Kalzium frei,
dass sich dicke Kalksteinablagerungen auf dem Gletscherschutt bilden
– die wieder Kohlendioxid binden. Damit kühlt die Erde wieder ab,
und der Zyklus wiederholte sich. In der Zeit von vor 750 bis 580
Millionen Jahren gab es mindestens drei Eiszeiten: die
Sturtische Eiszeit, die ihren Höhepunkt vor etwa 720
Millionen Jahren erreichte, die Marinoische Eiszeit
vor 650 Millionen Jahren und die (schon weniger ausgedehnte) Gaskiers-Eiszeit
vor 580 Millionen Jahren. Der Zyklus endete erst, als die Kontinente
durch die Plattentektonik in höhere Breiten gelangten, wo die
Gesteinsverwitterung langsamer verlief und nicht mehr so drastische
Folgen hatte.
Wie weit die Vereisung der Erde während dieser Eiszeiten aber
tatsächlich ging, insbesondere, ob die Erde selbst am Äquator
vereist war, ist aber immer noch umstritten: Für die Befürworter
einer solchen Hypothese sprechen insbesondere Bändereisenerze aus
dieser Zeit dafür, deren Bildung mit Sauerstoffmangel im vereisten
Ozean, der aus hydrodermalen Quellen austretendes zweiwertiges Eisen
erhielt, bis die Meere auftauten und das Eisen oxidiert wurde,
erklärt wird. Kritiker weisen aber darauf hin, dass
Sedimentstrukturen aus dieser Zeit auf offene Meere hindeuten (862).
GAIA wird erwachsen
Das Leben wird zum Kohlenstoff-Speicher
Auf den “Schneeball Erde” folgten zwei weitere Eiszeiten (vor 440
und 280 Millionen Jahren). In dieser Zeit gab es bereits mehrzellige
Tiere, die Skelette aus Carbonaten besaßen (Die
Entwicklung des Lebens): Damit wurde das Leben selbst zum
Kohlenstoffspeicher. Durch Sedimentation ging ein Teil dieses
Kohlenstoffs in den Langfristspeicher der Gesteine ein, und als vor
über 300 Millionen Jahre das Plankton entstand, verstärkte sich
dieser Mechanismus noch. Auch im Karbon, als sich die ersten Wälder
bildeten und viele der heutigen Kohlelagerstätten entstanden, wurden
riesige Kohlenstoffmengen aus der Atmosphäre entfernt. (Dieser
Kohlenstoff wird heute bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe
wieder freigesetzt, Der
Klimawandel.)
Mit der Ausbreitung moderner Korallenriffe vor 55 Millionen Jahren
wurden wiederum enorme Mengen an Kohlenstoff gebunden. Seit die
Wissenschaft das Thema der Klimaregulation durch das Leben
untersucht, finden sich immer neue Regelkreise: Die Ausbreitung der
Gräser vor sechs bis acht Millionen Jahren förderte Brände, und
diese griffen auf die Wälder über: damit beschränkten Gräser die
Ausbreitung von Wäldern – Wälder haben aber andere Auswirkungen auf
das Klima als Grasländer. Erwärmung fördert wiederum die Entstehung
von Bränden, so war ein neuer Regelmechanismus entstanden.
Klimawandel vor 55,8 Millionen Jahren
Treibhauseffekt durch Methangas?
Insgesamt wurde die Erde nach dem Ende der Eiszeit vor 280
Millionen Jahre stetig wärmer, in der Kreidezeit vor 140 bis 65
Millionen Jahren war das Erdklima tropisch warm. Danach kam es zu
einer Abkühlung, die letztlich zu den Eiszeiten führte, die vor 2,6
Millionen Jahren begannen. Aber diese Abkühlung wurde vor 55,8
Millionen Jahren durch eine in geologischen Maßstäben sehr
plötzliche Erwärmung um 5 bis 6 Grad Celsius unterbrochen, dem Paläozän-Eozän
Temperaturmaximum (PETM). Aus der Analyse von Kalkschalen
wurde deutlich, dass damals riesige Mengen Kohlenstoff freigesetzt
wurden, die Konzentration an Kohlendioxid in der Luft hat sich
nahezu verdoppelt. Hierdurch nahm der Treibhauseffekt zu, die Erde
erwärmte sich, die Meere versauerten und es kam zu einem massiven
Artensterben in den Ozeanen (mehr).
Wo kam das Kohlendioxid her, war hat also diesen prähistorischen
Klimawandel ausgelöst? Die Analyse der Kalkschalen zeigte auch, dass
dieser zum größten Teil aus Organismen stammen dürfte (866).
Vermutlich ist bei einem Vulkanausbruch vor Norwegen Magma mit
diesen Methaneisvorkommen in Kontakt gekommen, wodurch sich das
Methaneis erwärmt und Methangas freigesetzt hat. Solche
Methaneis-(auch: Methanhydrat-)vorkommen gibt reichlich am
Meeresboden, das hier gebundene Methan geht auf methanbildende
Lebewesen (Archaeen) zurück. Das durch die Erwärmung freigesetzte
Methan reagierte mit Sauerstoff im Meerwasser zu Kohlendioxid – Die
Folgen werden heute als der geologische Übergang vom Paläozän zum
Eozän beschrieben. Und doch dürften sie im Vergleich zum
menschengemachten Klimawandel heute milde sein: Zum einen zog sich
der Anstieg der Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre wohl
über einige Tausend Jahre hin, zum anderen traf die Erwärmung damals
auf eine an Wärme angepasste Biosphäre, während die heutige
Biosphäre in einer Kältephase geformt wurde. Nach etwa 50.000 Jahren
begann die Kohlendioxid-Konzentration wieder zu sinken, um nach
weiteren 150.000 Jahren etwa wieder den vorherigen Wert zu
erreichen. Es waren wohl die geologischen Vorgänge der Verwitterung
(der durch gelöstes Kohlendioxid saure Regen löst Kalzium aus
Gesteinen, das in den Meeren Kalziumkarbonat bildet, das als
Sediment ausfällt und langfristig zu Kalkstein wird), mit denen der
Kohlendioxid in Gestein gebunden wurde, die die alten Verhältnisse
wieder herstellten.
Die Verwitterung war auch die wichtigste Ursache der nach
dem PETM einsetzenden dauerhaften Abkühlung der Erde: Der Kontinentaldrift
führte nämlich zu dieser Zeit dazu, dass die Indische mit der
Kontinentaleuropäischen Kontinentalplatte kollidierte und die Entstehung
des Himalaya begann. Diese neu entstehende, riesige
Gebirgskette wurde durch Gletscher und Regen kräftig abgetragen, so
dass reichlich Gestein verwitterte. So wurde im Laufe der Zeit der
Luft durch die oben dargestellten Prozesse in Folge der Verwitterung
immer mehr Kohlendioxid entzogen; der Treibhauseffekt
wurde weniger bedeutend und die Temperatur der Erde ging zurück.
Dies waren geologische Vorgänge, aber nach rund 20 Millionen Jahren,
also vor rund 35 Millionen Jahren, war die Abkühlung so stark, das
sich – unterstützt durch weitere Verschiebungen von Kontinenten, die
die Entstehung einer Meeresströmung rund um die Antarktis
ermöglichten und diese von warmen Meeresströmungen vom Äquator
isolierte – erste Eisschilde auf der Antarktis bildeten. Diese
Eisschilde verstärkten die Abkühlung weiter, da ihre helle
Oberfläche das Sonnenlicht stärker reflektierte als die unvereiste
Landoberfläche zuvor. Vor 20 bis 15 Millionen Jahre entstanden auch
Eisschichten auf Grönland (auf der Nordhalbkugel erfolgte die
Vereisung so viel später, da die isolierende Wirkung der
Meeresströmungen rund um die Antarktis fehlte und sich zudem das
Wasser, das den Nordpol bedeckt, viel langsamer erwärmt hat als die
Landmassen der Antarktis). Auch hier verstärkte die Reflektion der
Eisschichten die Abkühlung, bis diese schließlich in den Eiszeiten
des Pleistozän mündete.
Die Eiszeiten
Vor 2,6 Millionen Jahren nämlich geriet die Erde in einen neuen,
instabilen Zustand: ein neues Eiszeitalter – das Pleistozän der Erdgeschichte. In diesem
wechseln sich (bisher 40 bis 50) Eiszeiten mit wärmeren Phasen, den
"Zwischeneiszeiten" (oder "Interglazialen") ab. Die Geschichte
dieser Eiszeitalters ist wohl das am besten untersuchte Beispiel für
das Verhalten der Erde als komplexes System. Ausgelöst wurde es
letztendlich wohl durch den
Zusammenstoß Nord- und Südamerikas: dadurch wurde die
Verbindung zwischen Pazifik und Atlantik, die zuvor zwischen diesen
Kontinenten bestand, geschlossen, und es entstand der warme
"Golfstrom", der warmes Wasser aus der Karibik in den Nordatlantik
bringt. Warmes Wasser bedeutete mehr Verdunstung, und dieses Wasser
fiel im Norden als Schnee: Die so entstehenden großen weißen
Oberflächen reflektierten wie die Eisschichten auf der Antarktis und
Grönland das Sonnenlicht, und so führte die geänderte
Wärmeverteilung zu einer Abkühlung und der Entstehung dauerhafter
Eisflächen auch auf dem Nordpolarmeer. Dazu kam eine besonders
“kalte” Stellung der Erde, die auf ein Phänomen zurückgeht, das auch
erklärt, warum zumindest in diesem Eiszeitalter die Kaltzeiten
regelmäßig von den Zwischeneiszeiten unterbrochen werden: die
Milanković-Zyklen.
Benannt sind diese nach dem serbische Astronomen Milutin
Milanković
(880). Dieser hat sich
eingehend mit der Bahn der Erde um die Sonne beschäftigt. Diese
kreist nicht einfach um die Sonne, sondern die Bewegung ist
wesentlich komplizierter. Vereinfacht gesagt, bewegen sich sowohl
die Sonne als auch die Erde auf einer Ellipsenbahn um einen
gemeinsamen Schwerpunkt, und für das Klima der Erde sind, wie
Milanković
zeigte, drei Parameter der Erdbahn entscheidend: Erstens schwankt
die Abweichung der Ellipsenbahn von der Kreisform (ihre
Exzentrizität) in Perioden von ca. 413.000 Jahren und ca. 100.000
Jahren; zweitens schwankt die Neigung der Erdachse in Perioden von
ca. 41.000 Jahren; und drittens taumelt die Erdachse in
Perioden von ca. 26.000 Jahren.
Schema der Milanković-Zyklen:
a) Die Umlaufbahn ist mal mehr, mal weniger exzentrisch, b) die
Neigung der Erdachse schwankt zwischen 21,5° und 24,5°, c) die
Erdachse taumelt, daher ist mal die Nordhalbkugel, mal die
Südhalbkugel der Sonne zugewendet.
Nur die Schwankung der Exzentrizität ändert die Menge der
eingestrahlten Energie, die beiden anderen Zyklen ändern die
geographische Verteilung der Einstrahlung im Verlauf des Jahres, und
auch dieses kann Auswirkungen auf das Klima haben. Fällt etwa im
Sommer mehr Sonnenlicht auf die Nordhalbkugel mit ihren großen
Landmassen, reagiert die Erde mit stärkerer Temperaturerhöhung. Der
Temperaturverlauf der letzten 740.000 Jahre konnte mit der
Untersuchung von Eisbohrkernen relativ genau nachvollzogen werden,
und bestätigte die Bedeutung der Milanković-Zyklen
für die Erdtemperatur eindrucksvoll. Die folgende Abbildung zeigt
eine Rekonstruktion der Klimadaten der letzten 400.000 Jahre aus dem
russischen Wostok-Eisbohrkern:
Klimadaten aus dem
Wostok-Eisbohrkern: Temperaturverlauf (rot) und
Kohlendioxid-Gehalt (gelb) der Atmosphäre in den letzten 400.000
Jahren. Weiß dargestellt: Veränderungen der Exzentrizität der
Erdumlaufbahn. Quelle der Wostok-Daten:
http://www.ncdc.noaa.gov/paleo/icecore/
antarctica/vostok/vostok.html
Mittlerweile wurde mittels der Untersuchung von Tiefseesedimenten
sogar gezeigt, dass das Klima der letzten zwei Millionen Jahre von
den Milanković-Zyklen
beeinflusst war (884).
Dabei zeigte sich aber, dass es beim Eisvolumen der Erde einen
Übergang gab: bis vor ca. 1 Mio. Jahre hat der 100.000-Jahres-Zyklus
einen deutlichen Einfluss, seither der 41.000-Jahre-Zyklus. Insofern
ist die Orbitalbahn der Erde zwar der Taktgeber, aber nicht der
einzige Faktor, der das Erdklima bestimmt. Das zeigt sich auch bei
der genauen Betrachtung der letzten Eiszeit: Vor rund drei Millionen
Jahren kamen alle Zyklen so zusammen, dass die kühlsten möglichen
Sommer folgten. Allerdings konnte die Änderung der
Sonneneinstrahlung selbst bei Berücksichtigung der Auswirkungen der
Veränderung des Golfstroms die beobachteten Temperaturabweichungen
nicht alleine erklären – auch dies sprach dafür, dass es weitere
Faktoren geben musste, die diese verstärkten.
Es sind die oben schon erwähnte Veränderung des Albedo (der
Reflektion der Sonnenstrahlung) der Erde durch mehr Schnee und Eis
sowie ein Einfluss dieses Eises auf den Wasserdampfgehalt der Luft:
Je mehr Wasser im Eis gebunden ist, desto weiter sinkt der
Meeresspiegel und die Ausdehnung der Meere über dem
Kontinentalsockel. Damit sinkt aber auch die Verdunstung über dem
Meer und die Menge an Wasserdampf in der Luft – Wasserdampf ist aber
wie Kohlendioxid ein Treibhausgas,
und sinkende Konzentration bedeuten daher sinkende Temperaturen. Der
wichtigste Faktor ist aber noch ein anderer, und auch diesen zeigt
die Abbildung oben: Erkennbar wird der enge Zusammenhang zwischen
Temperatur und Kohlendioxidgehalt der Luft. Offenbar lösen die
geringen Änderungen der ankommenden Sonnenstrahlung, die mit den
Milanković-Zyklen
beschrieben werden, eine Änderung der Temperatur und diese eine
Änderung des Kohlendioxid-Gehalts der Luft aus, der mit seinem
Treibhauseffekt diese Temperaturänderung wiederum verstärkt.
Schmilzt bei einer Erwärmung dann das arktische Meereis, wird zudem
weniger Sonnenlicht reflektiert; und dieses verstärkt wiederum den
Temperatureffekt. Wenn die Temperatur sinkt, fällt auch der
Kohlendioxid-Gehalt wieder.
Was genau die Änderungen des Kohlendioxid-Gehalts in der Luft
verursacht, war lange nicht gekannt. In den letzten Jahren konnte
man mit Klimasystemmodellen, die zur Aufklärung des Klimawandels
entwickelt wurden (890),
auch zeigen, wie diese Schwankungen des Kohlendioxid-Gehalts
entstehen könnten. Zu Beginn einer Kältezeit spielen demnach vor
allem physikalische Faktoren eine Rolle: Die sinkende Temperatur
führt zu einer Abkühlung des oberflächennahen Meerwassers, und
kühles Wasser kann mehr Kohlendioxid aufnehmen, wodurch die
Konzentration in der Luft sinkt. Außerdem führt die Abkühlung dazu,
dass die obere Schicht des globalen
Förderbandes dünner wird, und dadurch kann mehr (kühleres und
salzigeres) Wasser aus dem südlichen Ozean in den Nordatlantik
gelangen. In diesem ist mehr anorganischer Kohlenstoff enthalten, so
dass hierdurch ein größerer Anteil von Kohlenstoff in die Tiefsee
transportiert wird. Im weiteren Verlauf der Kaltzeit spielen dann
biogeochemische Faktoren eine zentrale Rolle. So führt dann unter
anderem ein sinkender Meeresspiegel dazu, dass von freigelegten
Landflächen mehr eisenhaltiger Staub ins Meer geweht wird, der als
Dünger für das Phytoplankton wirkt, das wiederum durch gesteigerte
Photosynthese mehr Kohlendioxid verbraucht und so die
Kohlendioxid-Konzentration weiter senkt. Geht dann die Kaltzeit zu
Ende, kehren sich diese Prozesse um: So führt reduzierter
Düngereintrag zu einer zurückgehenden Produktivität der
Meeresorganismen, wodurch die Kohlendioxid-Konzentration in der Luft
ansteigt; und auch der Kohlendioxid-Transport in die Tiefsee
verlangsamt sich wieder.
Im Laufe der Eiszeiten folgte die Kohlendioxid-Konzentration in der
Luft also zumeist den steigenden Temperaturen und verstärkte damit
den Einfluss der geänderten Einstrahlung. Diese Rückkoppelung ist
für uns heute besonders relevant: Während der vergangenen 740.000
Jahre bewegte sich der Kohlendioxid-Gehalt immer zwischen 180 und
280 ppm; erst in der Folge der Verbrennung fossiler Brennstoffe seit
der Industriellen Revolution
stieg er auf mittlerweile über 410 ppm – der wichtigste Grund für
den gegenwärtigen Klimawandels.
Die Reaktion des Klimasystems auf Änderungen des
Strahlungshaushaltes, die anhand der Daten aus der Untersuchung der
Eiszeiten möglich ist, erlaubt es auch, die Empfindlichkeit des
Klimasystems für die Erhöhung des Kohlendioxid-Gehalts in der
Atmosphäre abzuschätzen (die sogenannte “Klimasensitivität”) – und
ist damit eine wichtige Datengrundlage zur Abschätzung der Folgen
des Klimawandels (mehr dazu hier).
In den letzten Jahrzehnten wurde noch eine weitere Abweichung vom
alleinigen Einfluss der Sonnenstrahlung erkannt: Vor allem in
Nordeuropa kam es während der letzten Eiszeiten mehrfach zu teils abrupten
Klimawechseln, bei denen die Temperatur in Grönland in
nur einem Jahrzehnt um bis zu 10 °C anstieg. (Klimaforscher kennen
diese als Dansgaard-Oescher-Ereignisse [894]
und Heinrich-Ereignisse [896].)
Ursache waren wahrscheinlich Änderungen der Meeresströmungen, die
Wärme in den Nordatlantik bringen (Der
Ozean und das Erdklima). Hinter den Heinrich-Ereignissen
stehen vermutlich Teile des Nordamerikanischen Kontinentaleises, die
abbrachen und ins Meer rutschten und dann die Atlantikströmung
vorübergehend zu Erliegen brachten. Die Dansgaard-Oescher-Ereignisse
gehen vermutlich auf Aktivitätszyklen der Sonne zurück. Auch dieses
muss in Zusammenhang mit dem Klimawandel beunruhigen: Die Auslöser
für diese Änderungen waren offenbar minimal; und eine erneute,
diesmal vom Menschen ausgelöste Änderung scheint durchaus möglich (Die
Folgen des Klimawandels). Vor 15.000 Jahren begannen die
Temperaturen zu steigen (die Allerödzeit der Archäologen), Auslöser
war eine durch die damaligen Parameter der Erdbahn verstärkte
Sommersonne im hohen Norden. Vor etwa 13.000 Jahren gab es noch
einmal einen Rückschlag (ein weiteres Beispiel für einen abrupten
Klimawechsel): Vermutlich verursacht von abbrechenden Teilen des
Nordamerikanischen Kontinentaleises, das ins Meer rutschte und das
globale Förderband unterbrach (also ein Heinrich-Ereignis), kam zu
einer letzten Kaltzeit, der Jüngeren Dryas. Als
vor 11.700 Jahren das Förderband wieder einsetzte und das Eis sich
zurückzog, begann eine ausgedehnte Warmzeit, die bis heute anhält:
Der lange Sommer, in dem die weitere menschliche Geschichte sich
entfalten sollte. Der Mensch ist historisch gesehen ein Kind der
Eiszeiten; die Gattung Homo ist vor gut zwei Millionen
Jahren entstanden, hat also ihre biologische Evolution während der
Eiszeiten durchlaufen (Die
Entwicklung des Menschen) – erst nach den Eiszeiten aber wurde
sie zur beherrschenden Art auf der Erde.
Der lange Sommer
Seit 11.700 Jahren leben wir also in einer Zeit mit warmem, relativ
stabilem Klima (dem Holozän
der Geologen). Klimatisch ist dieses wohl “nur” eine
Zwischeneiszeit, also eine wärmere Phase zwischen den Kaltzeiten des
immer noch andauernden Eiszeitalters; aber eine Warmzeit, die in den
413.000-jährigen
Milanković-Zyklus
fällt und daher noch lange andauern sollte: Die entsprechende
Warmzeit vor gut 400.000 Jahren hat jedenfalls 26.000 Jahre
angedauert. Auch in dieser Zwischeneiszeit schwankte das Klima, aber
wesentlich weniger als zuvor. Die erste Hälfte war sogar wärmer als
heute (diese Phase wird “holozänes Optimum” genannt,
unterbrochen wurde diese jedoch durch eine kleinere Abkühlung
vor 8.200 Jahren, das “8k-Event”: Offenbar hat sich
die Eisdecke über Nordamerika so weit zurückgezogen, dass ein
riesiger Schmelzwasser-See, der Agassizsee, in den Nordatlantik
strömte und das globale Förderband unterbrach. Diese Abkühlung
dauerte nur etwa 200 Jahre, danach kehrte das wärmere Klima zurück.
Alle weiteren "größeren" Schwankungen scheinen nach heutigem Wissen
keine globalen, mitunter aber ausgedehnte regionale Phasen gewesen
zu sein: auf die wärmere Phase nach dem 8k-Event folgte auf der
Nordhalbkugel eine Abkühlung, die vor 6.000 Jahren in südlichen
Gebieten zur Austrocknung der Sahara führte und in Mesopotamien zur
Ausweitung der Bewässerung zwang. Auf diese bronzezeitliche
Abkühlung folgte eine “römische Warmzeit” von etwa 400 vor Christus
bis 200 nach Christus, und von 300 bis 600 eine erneuter
Temperaturrückgang, die als einer Auslöser der Völkerwanderung gilt.
Auf
diese folgte auf der Nordhalbkugel die “mittelalterliche Warmzeit”,
eine im 8. Jahrhundert beginnende und bis ins 13. Jahrhundert
andauernde wärmere Periode. Diese wurde dann von der von 1500 bis
1850 dauernden “kleinen Eiszeit” abgelöst (auch diese ist vermutlich
auf die Nordhalbkugel beschränkt gewesen).
Die aktuelle Zwischeneinzeit (für die der Archäologe Brian Fagan
den Begriff “langer Sommer” geprägt hat) ermöglichte zwei
grundlegende Entwicklungen, die die menschliche Geschichte bestimmen
sollten: Es entstanden die Ökosysteme, wie wir sie heute kennen (Die
Lebensräume der Erde), und sie trug dazu bei, dass der Mensch
zur Landwirtschaft überging (Das
Zeitalter der Landwirtschaft) – wobei möglicherweise die
Landwirtschaft selbst das Erdklima beeinflusste (Klimafaktor
Landwirtschaft?). Die Landwirtschaft schuf die Voraussetzungen
für die Industrielle Revolution, deren Ergebnisse heute unser Leben
– und unsere Umwelt – prägen (Das
Zeitalter der Industrie).
In neuerer Zeit beginnt man auch damit, den Einfluss von Klima- und
Umweltveränderungen auf die menschliche Geschichte zu untersuchen –
denn das Klima der Warmzeit war zwar im erdgeschichtlichen Vergleich
stabil, aber auch seine vergleichsweise geringen Schwankungen
hatten offenbar einen tief greifenden Einfluss auf die menschliche
Geschichte. So wird etwa die Völkerwanderung mit einer kälteren
Phase, die in den zentralasiatischen Steppen zu Trockenheiten
führte, in Verbindung gebracht. Während der mittelalterlichen
Warmzeit, die bessere Ernten und zunehmende Bevölkerungszahlen
ermöglichten, fanden die Ausbreitung des Islam, die Kreuzzüge und
die Eroberungen der Türken und der Mongolen statt. Andererseits wird
das Verschwinden alter Kulturen in Amerika, etwa der Anasazi, der
Nasca und der Maya, mit trockenen Zeiten in Verbindung gebracht. In
Mitteleuropa ließ sich zeigen, dass im frühen 17. Jahrhundert
Hexenprozesse und -hinrichtungen immer dann zunahmen, wenn
klimatische Besonderheiten wie kalte Sommer auftraten: Offenbar
erklärten sich die Menschen das Wettergeschehen mit dem Einfluss
der Hexen. Missernten führten auch zu Auswanderungsschüben nach
Amerika, dessen Besiedlung so beschleunigt wurde.
Trockenheit im amerikanischen Westen
und was die Klimageschichte dazu
sagt
In den letzten Jahren wurde der amerikanische Westen von einer
Reihe “außergewöhnlich” trockener Jahre getroffen, die unter anderem
zu katastrophalen Waldbränden in Kalifornien führten. Allerdings
wurde die Besiedelung des amerikanischen Westens erst durch die
Umgestaltung des Colorado River möglich: Wasser aus dem Colorado
liefert versorgt heute 30 Millionen Menschen mit Trinkwasser und
bewässert 4 Millionen Hektar Ackerland.
Die Trockenheit der letzten Jahre hat dazu geführt, dass die
Klimageschichte der Region bis ins frühe Mittelalter untersucht
wurde, vor allem mit Hilfe der Analyse der Jahresringe von Bäumen:
In trockenen Jahren wachsen die Bäume schlechter und bilden
schmalere Jahresringe. Die Auswertung zeigt, dass in den letzten
1.200 Jahren trockenere und feuchtere Abschnitte abwechselten; das
20. Jahrhundert gehörte zu den vergleichsweise feuchten Zeiträumen.
Trockene und feuchte Jahre im
Westen der USA. Die Abbildung zeigt den Anteil der von
Trockenheit betroffenen Fläche in Prozent der Gesamtfläche, der
Durchschnitt der letzten 1.200 Jahre liegt bei 35 Prozent. Das 20.
Jahrhundert gehört zu den feuchten Abschnitten, von 1900 bis 2006
(grauer Kasten) stieg die Bevölkerung von 4,1 auf 69,4 Millionen
Menschen an. Abbildung nach National Geographic February 2008, Seite
100.
Die “außergewöhnlich” trockenen letzten Jahre sind also bei
langfristiger Betrachtung keinesfalls außergewöhnlich, sondern
in der Vergangenheit regelmäßig aufgetreten. Die Trockenheiten
scheinen mit dem Auftreten von La Niña zusammenzuhängen (La Niña ist
eine Abkühlung des Wassers im tropischen Pazifik, gewissermaßen das
Gegenstück zu El Niño, mehr).
Die Berechnungen für die Infrastruktur gingen also von falschen
Grundlagen aus, nämlich von Daten aus dem feuchten 20. Jahrhundert.
Noch immer aber ziehen jedes Jahr viele Menschen in den Westen;
inzwischen kaufen die Städte den Farmern ihre Wasserrechte ab,
versuchen aber auch, ihre Einwohner zum sparsameren Umgang mit
Wasser zu bewegen – in Las Vegas gibt es inzwischen Prämien dafür,
die Rasenflächen im Garten durch Wüstenpflanzen zu ersetzen (siehe
auch
hier).
Unklar sind noch die regionalen Auswirkungen des vom
Menschen verursachten Klimawandels auf den amerikanischen Westen:
Einerseits nimmt durch steigende Temperaturen die Trockenheit noch
weiter zu, andererseits könnten durch die erwartete Zunahmen von El
Niño-Jahren die Sommer feuchter werden. Welcher Effekt überwiegt,
bleibt abzuwarten.
“Das Klima hat sich schon immer geändert”
–
Spricht dies gegen einen vom Menschen ausgelösten Klimawandel?
Der Überblick oben zeigt es: Das Klima der Erde war einerseits seit
Milliarden von Jahren stabil genug, um Leben auf der Erde zu
erhalten; andererseits gab es aber Klimaschwankungen, durch die
das Leben wohl mehr als einmal auf der Kippe stand. Warum dann also
heute die Aufregung um einen Temperaturanstieg von "nur" einem Grad?
Zum ersten, weil diesmal die natürlichen Gründe wie Erdumlaufbahn,
Neigung der Erdachse, Sonnenaktivität oder auch Naturkatastrophen
diesen Temperaturanstieg nicht erklären können; der heutige
Klimawandel von uns Menschen selbst verursacht (siehe Der
Klimawandel). Das bedeutet aber: Er ist kein Schicksalsschlag,
er wäre vermeidbar gewesen und ist, wenn wir jetzt handeln,
zumindest in seinen Auswirkungen zu
begrenzen.
Denn zum zweiten zeigt die Klimageschichte, dass es nicht nur
wärmer wird, sondern höhere Temperaturen Folgen haben: Zum Beispiel
steigt der Meeresspiegel. Und die abrupten Klimawechsel in Grönland
während der letzten Eiszeiten etwa machen klar, dass das Klima auch
sehr empfindlich reagieren kann: Es gibt “Schalter” im Klimasystem
(wie die Änderung von Meeresströmungen), deren Umlegen zur in der
Vergangenheit das Gesicht der Erde mehrfach verändert hat. Zwei
Beispiele nur aus der Klimageschichte: Das Paläozän-Eozän
Temperaturmaximum vor 56 Millionen Jahren führte zum Aussterben von
zwei Dritteln aller Arten in den Meeren und auf dem Festland zum
Aufstieg der Säugetiere; im Pliozän, vor den Eiszeiten, war es zwei
bis drei Grad wärmer als heute und der Meeresspiegel lag 15 bis 25
Meter höher. Damals gab es aber noch keine menschliche Zivilisation
mit Landwirtschaft und Millionenstädten an der Küste. Das Leben an
sich würde zweifellos – wenn auch verändert – den menschengemachten
Klimawandel überstehen; ob dies aber auch für komplexe menschliche
Zivilisationen gilt, ist eine andere Frage. Mit den Worten von
Leibniz-Preisträger Gerald Haug vom Geoforschungszentrum Potsdam:
“Wir sind auf dem Weg zurück ins Pliozän... Die Frage ist: Wollen
wir wirklich dorthin?”
Manche “Klimaskeptiker”
(Menschen, die an einen vom Menschen verursachten Klimawandel nicht
glauben oder seine Folgen für nicht so schlimm halten) nennen die
wechselvolle Klimageschichte als Grund, den Klimawandel nicht als
Problem zu sehen. Bei genauem Hinsehen lehrt die Klimageschichte
aber das genaue Gegenteil: Klimaänderungen können sich mit großer
Geschwindigkeit vollziehen, die heute für die Menschheit
katastrophale Folgen hätten. Eigentlich ein gutes Argument dafür,
den vom Menschen gemachten Klimawandel nicht ungebremst weitergehen
zu lassen. Mehr dazu hier.
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