Strategien für die Zukunft
Wie können wir anfangen?
Eine kleine Sammlung guter Ideen
Lesen und nachdenken ist das eine - und nicht das wenigste. Damit die Zukunft aber so wird, wie wir sie uns vorstellen, müssen wir handeln. Damit wir uns später nicht vorwerfen müssen, unseren Beitrag nicht geleistet zu haben. Was daraus wird, kann niemand wissen. Aber die größte Reise beginnt immer mit dem ersten Schritt. Probieren Sie doch einfach mal aus, was Ihnen sinnvoll erscheint.
Strategischer Konsum: So leben, wohnen, einkaufen, sich fortbewegen, dass der Rest der Welt nicht darunter zu leiden hat.
Kaufen Sie die Produkte, die sie brauchen, bei denen, die fair und nachhaltig produzieren. Damit Sie dabei nicht auf solche Hersteller oder Händler hereinfallen, die dies nur behaupten, nutzen Sie am besten unabhängige Informationsquellen: Probieren Sie zum Beispiel einmal die Internetportale >> utopia.de oder >> nachhaltig-einkaufen.de aus, oder achten Sie auf glaubwürdige Kennzeichnungen wie das Fairtrade-Kennzeichen.
Mehrwegflaschen
Getränke in Mehrwegflaschen sind
umweltfreundlicher als in Einwegflaschen, selbst wenn diese recycelt
werden. PET und Glas liegen aus Umweltsicht gleichauf. Akzeptabel
sind auch Getränkekartons, Schlauch- und Standbodenbeutel, schlecht
Dosen. Mehrweg spart Rohstoffe, reduziert Abfälle und erzeugt
weniger Treibhausgase. Übrigens: Qualitativ ist
Leitungswasser genauso gut wie Mineralwasser,
Verpackungen entfallen hier ganz. Gegen Chlorgeruch hilft stehen
lassen.
Was bringt
“strategischer Konsum”?
Strategischer Konsum sendet ein Signal an Hersteller und
Händler - und Unternehmen müssen auf sich ändernde
Kaufgewohnheiten reagieren. Wenn den Kunden nicht mehr egal ist, wie
ihre Ware hergestellt wird, werden sich Produktionsbedingungen und
Umweltschutz verbessern. Indirekt beeinflusst die Nachfrage nach
fairen und sauberen Produkten auch andere Kunden, einfach dadurch,
dass es solche Produkte öfter gibt und sie nicht mehr als
Nischenangebot für Weltverbesserer gelten.
Produkte aus fairem Handel erkennt man am fairtrade-Siegel, dass in
Deutschland vom Transfair e.V. vergeben wird. Weitere Informationen
hier:
www.fairtrade-deutschland.de/ueber -fairtrade/
Die richtigen Prioritäten setzen: Wärmedämmung, erneuerbare Energien, weniger Benzin verbrauchen, Bio-Lebensmittel
Fair und nachhaltig produzierte Produkte sind gut, reichen aber nicht aus: Um wirklich unseren ökologischen Fußabdruck (>> hier) zu verringern, müssen wir vor allem weniger Energie verbrauchen. Am wirksamsten sind Investitionen dort, wo am meisten Energie verbraucht wird. Knapp 40 Prozent der Energie werden für Raumwärme und Warmwasser verbraucht: Wer in seiner eigenen Immobilie wohnt, kann sein Geld nicht besser anlegen, als diese möglichst wirksam wärmezudämmen - das schont die Umwelt, die Energieressourcen und verbessert die eigene Lebensqualität (>> mehr). Wer das nicht kann, weil er etwa zur Miete wohnt, kann sein Geld in die Erzeugung erneuerbarer Energien investieren: Energie, die durch erneuerbare Energiequellen erzeugt wird, muss nicht durch umweltverschmutzende Wärmekraftwerke erzeugt werden. Investitionsmöglichkeiten bestehen etwa durch eine eigene Photovoltaikanlage, durch direkte Beteiligungen an Wind- oder Solarstromanlagen oder über spezialisierte Investmentfonds - wie bei allen Geldanlagen sollte man aber auch hier sorgfältig prüfen (lassen), wem man sein Geld anvertraut.
Was kann ich gegen den Klimawandel tun? Antworten finden Sie auch >> hier
Knapp 30 Prozent der Energie gehen in den Verkehr. Dieser Anteil kann reduziert werden, indem Auto- durch Zugfahrten ersetzt werden; Züge brauchen etwa halb soviel Energie pro Personenkilometer wie ein Auto (>> hier). Wo das Auto nicht so einfach ersetzt werden kann, sollte man überlegen, ob man eins kaufen muss: Alternativen wie >> carsharing können dieses manchmal ersparen. Carsharing hat den Vorteil, dass insgesamt weniger Autos gebraucht werden; und der Nutzer nicht sowieso die Fixkosten wie Abschreibungen, Steuern und Versicherungen zahlen muss, auch wenn der das das Auto nicht benutzt. Muss man eins kaufen, sollte man bedenken: Intelligente Autotechnik ist heute angesichts zu Ende gehender Ölvorräte (>> hier) sparsame Autotechnik; eine Kohlendioxid-Emission von über 120 g/km zeigt heute einen zu hohen Verbrauch an. Und für Kurzstrecken bietet sich immer noch das Fahrrad an. Für Technikfreaks: Auf Elektrofahrrädern (neudeutsch “Pedelec” oder “eBike” genannt) können Sie schon heute die Antriebstechnik von morgen ausprobieren (siehe >> ExtraEnergy.org).
Wer Bio-Lebensmittel kauft, trägt zu einer naturverträglichen Landwirtschaft (>> hier) bei. Der Biolandbau braucht keine auf Erdöl- und Erdgasbasis hergestellten Düngemittel und Pestizide, die zudem die Böden belasten; er gibt auch bäuerlichen Kleinbetrieben eine Überlebenschance. Diese Lebensmittel sollten möglichst saisongerecht aus lokaler Produktion stammen; nicht saisongerechte Ware wird entweder energieaufwändig in Treibhäusern angebaut oder in Kühlhäusern bis zum Verkauf gelagert; bei Waren aus entfernten Anbaugebieten trägt der Transport erheblich zur Umweltbelastung bei. Manche Waren gibt es natürlich nicht aus lokaler Produktion: Insbesondere bei Waren aus Entwicklungs- und Schwellenländern sind dann oftmals die gezahlten Preise unfair und die Arbeitsbedingungen unakzeptabel: Bei Waren mit einem geprüften Fairtrade-Label (siehe oben) kann man davon ausgehen, dass sowohl Preise als auch Arbeitsbedingungen in Ordnung sind.